Der deutsche Wald stirbt

Zur am Mittwoch veröffentlichten Waldzustandserhebung 2024 kommentierte der Nabu-Waldexperte Sven Selbert:
»Die aktuellen Zahlen sind erschreckend: Vier von fünf Bäumen in Deutschland sind geschädigt – und eine Besserung ist nicht in Sicht. Die Fakten sind längst bekannt. Doch wir haben uns offenbar an einen Zustand gewöhnt, an den wir uns nicht gewöhnen dürfen. Unsere Wälder befinden sich im Dauerstress, geschwächt durch Klimakrise, Dürre, Schädlingsbefall und jahrzehntelange Fehler in der Forstwirtschaft. Besonders geschädigt sind Nadelbäume und die Eiche. Auch Baumarten die bis vor kurzem noch als Heilsbringer galten, wie die Douglasie, zeigen zunehmend Anzeichen der Schwäche. Es ist also höchste Zeit, jetzt die richtigen Weichen zu stellen, um das Ökosystem Wald und seine vielfältigen Funktionen für Mensch, Klima und Artenvielfalt zu erhalten.« (…)
Zu den jüngsten Enthüllungen über die Maskendeals von Jens Spahn, befand Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Partei Die Linke, am Mittwoch:
»Dass Jens Spahn trotz aller Enthüllungen über seine Maskendeals weiterhin CDU-Fraktionschef bleiben darf, ist eine bodenlose Frechheit. Bei der Union gehört es offenbar zum guten Ton, Amt und Mandat zum eigenen Vorteil zu nutzen, wie der jüngste Skandal um Philipp Amthor belegt. Jeder Angestellte wird fristlos entlassen, wenn er der Firma schadet, aber ein Minister, der Milliarden sinnlos verpulvert, darf die Karriereleiter weiter hinaufsteigen. (…) Deshalb müssen die schmutzigen Deals von Jens Spahn jetzt in einem Untersuchungsausschuss geklärt werden.« (…)
Die Grünen finden den Gedanken an eine Beendigung des Krieges in der Ukraine und an eine friedliche Verständigung offenbar so unerträglich, dass sie in ihrem bellizistischen Wahn den Putinismus offenbar auch in der SPD wuchern sehen. Zum SPD-Manifest von Mützenich und anderen erklärte Sergey Lagodinsky, Mitglied des Europäischen Parlaments und stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Die Grünen/EFA, am Mittwoch:
»Das einzig Gute an diesem Papier ist die Betonung der Abrüstungsabkommen als Bestandteil europäischer Sicherheitsarchitektur. Der Rest ist Putin, gefangen im Körper der SPD. Die Diagnose der Lage ist falsch: Russland untergräbt mit dem Angriffskrieg die Friedensordnung in Europa. Und ein solches Manifest an dem Tag zu veröffentlichen, an dem der BND vor konkreten Plänen eines russischen Angriffs auf die EU warnt, ist ein Geschenk an Putin. Die Ursachenanalyse ist ebenso falsch: Nicht westliche Rüstung oder NATO-Erweiterung, sondern Putins autoritäre Ideologie haben diesen Krieg, aber auch schon den Krieg gegen Georgien 2008 und die vielen hybriden Angriffe gegen Europa ausgelöst. Und auch die Missachtung der Sicherheitsbedürfnisse unserer mittel- und osteuropäischen Partner ist ein gefährlicher moralischer und strategischer Fehler. Wer in dieser Lage die Beschwichtigung des Aggressors zur obersten Priorität erklärt, untergräbt die Solidarität mit der Ukraine und gefährdet die Stabilität Europas insgesamt. Sicherheitspolitisch steht die Regierungskoalition auf tönernen Füßen.«
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