Ende des Universums rückt näher
Nijmegen. Die letzten Planeten und Sternenreste im Weltall könnten früher als bisher erwartet zerfallen. Physiker haben errechnet, dass alle Sterne und andere Objekte wie beispielsweise schwarze Löcher in rund 10 hoch 78 Jahren komplett zerstrahlt sein werden. Bisher war man davon ausgegangen, dass das Ende in 10 hoch 1.100 Jahren bevorsteht. Mit dem Ende des Universums ist gemeint, dass nicht mehr genügend Materie zur Verfügung steht, um neue Sterne zu bilden, und dass die bestehenden Sterne und Galaxien durch die immer weitergehende Ausdehnung des Kosmos auseinandergetrieben werden. Zudem wird dann keine Strahlung mehr emittiert. Forscher der Radboud-Universität in den Niederlanden haben nun ein neues Szenario vorgestellt, in dem errechnet wird, wann selbst alle Neutronensterne und sogenannten weißen Zwerge durch die Abgabe von Strahlung so viel Masse verlieren, dass sie zerstört werden. Nach einem Theorem des britischen Physikers Stephen Hawking emittieren schwarze Löcher durch quantenmechanische Effekte Strahlung. Das neue Szenario aus den Niederlanden geht davon aus, dass diese »Hawking-Strahlung« durch jede Form starker Raumzeitkrümmung erfolgt, also auch andere Objekte im Kosmos konstant Masse verlieren. (jW)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (19. Mai 2025 um 22:01 Uhr)Na endlich! Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. So ganz geheuer ist mir das »neue« Szenario nicht. Gilt die spezielle Relativitätstheorie nicht mehr: Energie ist gleich Masse mal Quadrat der Lichtgeschwindigkeit? Warum soll keine Strahlung mehr emittiert werden, wenn doch ständig Masse in Energie umgewandelt wird? Es kann ja sein, dass irgendwann keine Masse mehr da ist, die umgewandelt werden kann (oder die Bedingungen für eine Umwandlung verschwunden sind), die Energie (»Strahlung«) bleibt aber erhalten. Haben die Szenario-Erfinder einen Anhaltspunkt dafür, dass die Expansion so weiter geht und sich nicht in eine Kontraktion umkehrt? Nach derzeitger Schätzung ist das Universum ungefähr zehn hoch zehn Jahre alt, in zehn hoch achtundsiebzig Jahren kann allerhand geschehen. Es wäre nicht schlecht, die wichtigsten Randbedingungen des Szenarios zu erfahren!
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