Verfahren gegen hochrangigen EU-Beamten eingeleitet

Brüssel. Die EU-Kommission hat die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen einen ihrer hochrangigen Beamten verkündet, der im Verdacht steht, hochwertige Geschenke aus Katar angenommen zu haben. Nach der Anhörung des ehemaligen Leiters der Generaldirektion für Mobilität und Verkehr, Henrik Hololei aus Estland, habe die Kommission am 21. März beschlossen, von einem Vorverfahren zu einem Disziplinarverfahren überzugehen, erklärte ein Sprecher am Montag und bestätigte damit einen Bericht des Portals Politico. Hololei wird vorgeworfen, zwischen 2015 und 2021 mehrfach auf katarische Staatskosten nach Doha gereist zu sein und Aufenthalte in Luxushotels sowie Einkaufstouren angenommen zu haben, bei denen er teilweise von seiner Familie begleitet wurde. Zu der Zeit war der hochrangige Beamte unter anderem für die Aushandlung eines Luftfahrtabkommens mit dem Golfstaat zuständig, von dem die katarische Fluglinie Qatar Airways profitierte.
Hololei war im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen ihn auf einen Posten als Berater innerhalb der EU versetzt worden, den er weiter inne hat. Die Vorwürfe folgen auf die »Katargate«-Affäre, in der das EU-Parlament im Mittelpunkt stand. Insgesamt wurden im Zuge des Skandals rund 1,5 Millionen Euro an Bargeld beschlagnahmt. Hintergrund sind mutmaßliche Versuche Katars sowie Marokkos, Vertreter des EU-Parlaments zu bestechen. Beide Länder wiesen die Vorwürfe zurück. (AFP/jW)
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