Modell Mossul
Die im irakischen Mossul von der islamistischen Miliz »Islamischer Staat« (IS) zerstörten Kulturstätten sind in jahrelangen Arbeiten restauriert worden. Die UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay wurde am Mittwoch zum Abschluss der Arbeiten in Mossul erwartet. Die UN-Kulturorganisation hat seit 2018 mit Hilfe von Partnern über 140 Millionen Euro in die Restaurierung historischer Stätten und die Kultur in Mossul gesteckt. Die Arbeiten stellte sie unter das Motto »Den Geist von Mossul wiederbeleben«.
Wieder aufgebaut wurden unter anderem die An-Nuri-Moschee mit dem dazugehörenden Al-Hadba-Minarett, die Al-Tahira-Kirche sowie die »Kirche Unserer Lieben Frau«. »Heute wird Mossul wieder zu dem Hoffnungsschimmer, der es nie hätte aufhören sollen zu sein, ein Modell dafür, wie man durch die Macht von Kultur und Bildung wieder aufbauen kann, im Irak und anderswo«, erklärte Azoulay vor ihrem Besuch. Die offizielle Einweihung dieser Stätten findet zu einem späteren Zeitpunkt durch den irakischen Ministerpräsidenten Mohammed Al-Sudani statt.
Mossul war die größte Stadt, die der IS bei seinem Eroberungszug 2014 unter seine Kontrolle brachte. Zwischen 2016 und 2017 eroberten irakische Kräfte die Stadt mit Unterstützung westlicher Verbündeter unter Führung der USA zurück. In seinem Herrschaftsbereich im Irak und in Syrien hatte der IS zahlreiche archäologische Stätten und historische Artefakte als Zeugnisse des »Unglaubens« zerstört. Gleichzeitig beteiligte er sich am illegalen Handel mit geplünderten Kulturschätzen. (dpa/jW)
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