Montenegro: Premier bildet Regierung um

Podgorica. In der Republik Montenegro hat Ministerpräsident Milojko Spajic seine Regierung umgebildet. Er konnte damit knapp neun Monate nach seinem Amtsantritt seine Mehrheit im Parlament von bisher 46 auf 53 Abgeordnete erweitern. In der Volksvertretung stimmten am Dienstag 53 der insgesamt 81 Parlamentarier für die neue Regierung. Die Opposition boykottierte die Abstimmung.
Im Juni 2023 hatte Spajic' zentristische Partei Europa Jetzt (PES) die Parlamentswahl gewonnen, war aber weit entfernt von einer absoluten Mehrheit. Erst nach langem Tauziehen hatte Spajic im Oktober 2023 seine erste Koalitionsregierung bilden können. In dem kleinen Balkanland an der Adria spaltet die Frage der ethnischen Zugehörigkeit immer noch die Gesellschaft. 2006 hatte das Land seine Unabhängigkeit erklärt und sich aus dem Verbund mit dem benachbarten Serbien gelöst. Ein Teil seiner rund 600.000 Einwohner betrachtet sich als der serbischen Nation zugehörig.
Vier der nun neu ernannten Minister gehören der Partei Neue Serbische Demokratie (NSD) des Parlamentspräsidenten Andrija Mandic an. Die bisher oppositionelle bosnische Partei BS bekam fünf Ministerposten. Erstmals bekommt Montenegro demnach mit Ervin Ibrahimovic einen Bosniaken als Außenminister. Er ist zugleich einer der sieben Vizeregierungschefs. (dpa/jW)
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