Baerbock: Keine Kanzlerkandidatur 2025

Berlin/Washington. Außenministerin Annalena Baerbock strebt 2025 keine erneute Kanzlerkandidatur für ihre Partei an. Statt in einer Kanzlerkandidatur gebunden zu sein, wolle sie angesichts der internationalen Krisen ihre Kraft voll ihrer aktuellen Aufgabe widmen, erklärte die Grünen-Politikerin in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN am Rande des NATO-Gipfels in Washington. »Die Welt ist offensichtlich eine ganz andere als zur letzten Bundestagswahl«, sagte Baerbock laut offizieller Übersetzung des Auswärtigen Amts in Berlin. »Im Lichte des russischen Angriffskriegs und nun auch der dramatischen Lage im Nahen Osten braucht es nicht weniger, sondern mehr Diplomatie. Sonst füllen die Lücke andere«, ergänzte sie. Baerbock fügte in dem Interview hinzu: »Daher bedeutet in diesen extremen Zeiten staatspolitische Verantwortung als Außenministerin für mich: Statt in einer Kanzlerkandidatur gebunden zu sein, meine Kraft weiterhin voll und ganz meiner Aufgabe zu widmen, Vertrauen, Kooperation und verlässliche Strukturen zu bilden – für und mit so vielen Partnern weltweit und in Europa, die darauf bauen.«
Vizekanzler Robert Habeck werden starke Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur der Grünen bei der nächsten Bundestagswahl nachgesagt. Derzeit allerdings scheint es abwegig, dass der nächste Regierungschef ein grünes Parteibuch haben könnte. Aktuelle Umfragen sehen die Grünen nur noch bei knapp über zehn Prozent - weit weg von einstigen Höchstständen. (dpa/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Inland
-
»Man zwingt Menschen quasi ins Auto«
vom 11.07.2024 -
Gegen Verleumdung
vom 11.07.2024 -
Nur dienstliche Gründe
vom 11.07.2024 -
Präsidium lässt Hörsaal räumen
vom 11.07.2024 -
Verfassungsbruch beim BAföG
vom 11.07.2024 -
2.871 Euro im Monat: Pflege unerschwinglich
vom 11.07.2024