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08.07.2024, 19:30:55 / Ausland
Konflikt im Osten Kongos

Erneut Soldaten in DR Kongo zum Tode verurteilt

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Kongolesische Soldaten in Goma (15.11.2022)

Goma. Im von Gewalt erschütterten Osten der Demokratischen Republik Kongo sind 22 Soldaten wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt worden. Wie ein Anwalt der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, wurde in einem einzelnen Verfahren in der Provinz Nordkivu die Todesstrafe gegen 16 Soldaten verhängt, sechs weitere Soldaten seien in anderen Verfahren verurteilt worden. Wenige Tage zuvor war die Todesstrafe bereits in 25 anderen Fällen verhängt worden. Der Anwalt erklärte, er werde gegen die Urteile in Revision gehen.

In der Provinz Nordkivu bekämpfen sich seit Ende 2021 Regierungstruppen und Rebellen der Bewegung 23. März (M23). Nach Angaben Kinshasas, der UNO und westlicher Staaten unterstützt das Nachbarland Ruanda die M23, was die Regierung in Kigali bestreitet. In der vergangenen Woche hatten die M23-Rebellen – die unter anderem weite Teile des Umlands der Hauptstadt von Nordkivu, Goma, beherrschen – Geländegewinne verzeichnet. Die Soldaten wurden zum Tode verurteilt, weil sie angeblich die Flucht ergriffen hatten.

Der an Bodenschätzen reiche Osten der DR Kongo ist seit den durch den Völkermord in Ruanda 1994 ausgelösten Kongokriegen mit mehreren Millionen Toten von Gewalt geprägt. Es geht dabei nicht zuletzt um die reichen Bodenschätze des zentralafrikanischen Landes, die zur Herstellung von elektronischen Bauteilen und Batterien unverzichtbar sind. Die Konflikte flammten vor zweieinhalb Jahren wieder auf, als die M23-Rebellen begannen, weite Teile des Ostkongos zu erobern. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen waren Ende 2023 fast sieben Millionen Menschen in der DR Kongo auf der Flucht, davon allein 2,8 Millionen in der Provinz Nordkivu. Die Kriege in der Region zählen zu den verlustreichsten Konflikten seit dem Zweiten Weltkrieg. (AFP/jW)

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