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Aus: Ausgabe vom 17.05.2024, Seite 5 / Inland
Energiekrise

Heizen wird Luxus

Mieter müssen für das Jahr 2023 mit hohen Nachzahlungen rechnen
Von Raphaël Schmeller
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Viele Mieter werden für die Heizung mehr zahlen müssen als je zuvor

Eine warme Wohnung wird in Deutschland immer mehr zum Luxus. Denn nach Berechnungen des Immobiliendienstleisters Ista sind die Heizkosten im vergangenen Jahr erneut drastisch gestiegen. Die Preise pro Kilowattstunde seien im Vergleich zum Vorjahr bei Fernwärme um durchschnittlich sieben Prozent, bei Heizöl um 34 Prozent und bei Erdgas um 44 Prozent gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Essen mit. »Die aktuellen Preisniveaus kommen mit erheblichem Zeitversatz bei den Verbrauchern an«, warnte Ista-Geschäftsführer Hagen Lessing. »Viele Mieterinnen und Mieter werden für die Heizung ihrer Wohnung mehr zahlen müssen als je zuvor.«

Die Zahlen basieren auf der Auswertung von rund 800.000 Heizkostenabrechnungen. Die staatlichen Preisbremsen für Gas und Fernwärme, die es im Jahr 2023 gab, sind berücksichtigt. Für eine 40 Quadratmeter große Wohnung, die mit Erdgas oder Öl beheizt wird, ist demnach mit Heizkosten von 457 Euro beziehungsweise 585 Euro zu rechnen. Das sind in beiden Fällen rund 130 Euro mehr als im Vorjahr. Für eine 130 Quadratmeter große Wohnung werden 2023 jeweils über 420 Euro mehr fällig als 2022.

»Nach allem, was wir wissen, dürfte das ein wenig erfreuliches Allzeithoch bei den Heizkosten sein«, sagte Lessing. Dafür gebe es vor allem zwei Gründe: Zum einen die Preisentwicklung der verschiedenen Energieträger, auf die Verbraucher allenfalls durch einen Anbieterwechsel Einfluss nehmen könnten – hier wirke sich die durch den Ukraine-Krieg verschärfte Energiekrise aus. Zum anderen das eigene Verbrauchsverhalten. Dabei war die Heizperiode 2023/24 etwas wärmer als im Vorjahr. Trotzdem drehten die Menschen 2023 im Schnitt großzügiger am Thermostat: »Um den Effekt des milden Winters bereinigt, wurde fünf Prozent mehr geheizt«, so das Ista-Ergebnis.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Christel H. aus Aschersleben (17. Mai 2024 um 11:43 Uhr)
    »Hier wirke sich die durch den Ukraine-Krieg verschärfte Energiekrise aus.« – Der Ukraine-Krieg ist nicht Ursache für die Energiekrise. Wollen wir bei den Tatsachen bleiben: Wir Verbraucher haben jetzt auszulöffeln, was uns die nicht zu überbietende Dummheit unseres Wirtschaftsministers eingebrockt hat.