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Aus: Ausgabe vom 06.05.2024, Seite 10 / Feuilleton
Kunst

Paint it black

Zum Tod des US-Künstlers Frank Stella
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Ging mit der Zeit: Frank Stella

Mit komplett schwarzen Gemälden schockte Frank Stella einst die Kunstwelt. Ende der 50er Jahre wurde seine Serie von minimalistischen »Black Paintings« mit symmetrischen, die ganze Fläche bedeckenden Streifen im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt – und weltweit hitzig diskutiert. Dabei seien es doch nur »flache Oberflächen mit Farbe drauf – nicht mehr«, sagte Stella später.

Trotzdem: Stellas Platz in der Kunstwelt war gesichert. Am Sonnabend (Ortszeit) starb er im Alter von 87 Jahren zu Hause in New York an Krebs, wie die Ehefrau des Künstlers mitteilte. Stella war ehrgeizig, entwickelte seine Arbeiten immer weiter und galt schließlich als einer der bedeutendsten Künstler der USA. Das Museum of Modern Art widmete ihm sogar gleich zwei Retrospektiven.

Geboren wurde Stella 1936 in einem Vorort von Boston als Sohn eines wohlhabenden Künstler- und Arztehepaars. Nach einem Geschichtsstudium kam er nach New York, weil er sich von der dortigen Künstlerszene angezogen fühlte, er wurde vom legendären Galeristen Leo Castelli entdeckt.

Auf die schwarzen Bilder folgten silberne und kupferfarbene. Im weiteren Verlauf der 60er Jahre gewannen seine Bilder an Farbigkeit, bis hin zur Verwendung fluoreszierender Acrylfarben. Konstant blieb das Spiel mit geometrischen Formen. »Wenn die Menschen mich fragen, warum ich aufgehört habe, schwarze Bilder zu malen, ist das, wie wenn man Kodak fragt, warum sie keine Filmrollen mehr benutzen«, sagte Stella dem britischen Guardian. »Man muss einen guten Grund haben, Widerstand zu leisten.« Später fertigte Stella, auch Reliefs und großformatige Skulpturen an. (dpa/jW)

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