4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
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Aus: Ausgabe vom 21.03.2024, Seite 16 / Sport
Rugby Union

Ein paar Pints zum St. Paddy’s Day

Zum dritten Mal in der Rugbygeschichte verteidigt Irland seinen Titel bei den Six Nations
Von Bernhard Krebs
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Hoch die Arme: Irischer Knirps nach dem Sieg

Für Pubbesitzer in Irland klingelten am Sonnabend die Kassen: Mit dem Gewinn des Sechs-Nationen-Turniers im europäischen Rugby am Vorabend des St. Patrick’s Day, dem irischen Nationalfeiertag am 17. März, gab es für Rugbyfans auf der grünen Insel gleich zwei Gründe, ein paar Pints zu leeren. Doch bis es so weit war, lieferten sich Irland und Schottland in Dublin ein 80minütiges Katz-und-Maus-Spiel.

Erst 15 Minuten vor Spielende wuchtete sich der irische Prop Andrew Porter nach schnell angespieltem Straftritt durch die schottische Verteidigungslinie und legte den entscheidenden Versuch zum zwischenzeitlichen 17:6. Der Anschlussversuch von Huw Jones (78., Erhöhung Finn Russell) kam zu spät, um sich mit einem Sieg die prestigeträchtige »Triple Crown« zu sichern.

Die Trophäe wird im Rahmen der Six Nations zwischen England, Schottland, Wales und Irland ausgespielt und geht an das Team, das alle anderen »Home Nations« im Rugby schlägt. Schottland ging nach Straftritt Russells (3. Spielminute) 0:3 in Führung, stellte sich dann aber selbst ein Bein. Nach Einwurf kurz vor dem eigenen Malfeld überwarf Hooker George Turner seinen Ballfänger. Statt dessen landete das Spielgerät beim gegnerischen Hooker Dan Sheehan, der sich nur noch ins schottische Malfeld fallen lassen musste, um den Spielstand auf 5:3 (13.) zu drehen. Fly-Half Jack Crowley verwandelte die fällige Erhöhung zum 7:3. Russell (18.) verkürzte postwendend per Penalty wegen irischer Abseitsposition auf den 7:6-Halbzeitstand.

Nach Wiederanpfiff erhöhte zunächst Corwley per Straftritt auf 10:6, ehe Porter den bereits beschriebenen entscheidenden brachialen Versuch legte. Nach Gelber Karte für den erst kurz zuvor eingewechselten Full-Back Harry Byrne in Überzahl kam Schottland noch mal durch Versuch von Jones heran, aber um das Spiel zu drehen, reichte es nicht mehr. Irland, das sich lediglich am vierten Spieltag dem Team aus England geschlagen geben musste, verteidigte verdient den Titel – ein Kunststück, das den Iren nach 1949 und 2015 in ihrer bis 1883 zurückreichenden Turniergeschichte erst zum dritten Mal gelang. Zuvor hatte Italien sich am Sonnabend nachmittag in Cardiff einen verdienten Auswärtssieg gegen Wales erspielt, was ihnen nach 2022 erst zum zweiten Mal gelang. Mit dem 21:24 endete für Italien eine trostlose achtjährige Serie als Turnierletzter und »Gewinner« des symbolischen Holzlöffels, der in diesem Jahr nach Wales ging. Garanten des Erfolgs waren Winger Montanna »Monty« Ioane und Full-Back Lorenzo Pani mit jeweils einem Versuch. Die restlichen italienischen Zähler besorgten per Straftritt oder Erhöhungskick Fly-Half Paolo Garbrisi und Scrum-Half Martin Page-Relo. Highlight des letzten Spieltags war aber zweifelsohne die Partie zwischen Frankreich und England in Lyon. Das je nach Ärmelkanalküste »the Crunch« oder »le Crunch« bezeichnete Duell, war ein regelrechter »seven-try thriller«, wie es am Sonntag der Guardian auf den Punkt brachte. Mit einem »Last Minute«-Straftritt von Fly-Half Thomas Ramos aus mehr als 50 Metern Entfernung entschieden die Franzosen eine rasante Partie 33:31 für sich und erklommen nach einem mehr als durchwachsenen Turnierverlauf in der Abschlusstabelle noch Rang zwei. Nach Straftritten stand es 3:3, als Scrum-Half Nolann Le Garrec nach brillanter Vorarbeit von Full-Back Léo Barré den ersten Versuch (19., Erhöhung Ramos 21.) legte. Nach Zuspiel von Gaël Fickou vernaschte Barre in einem Anflug von »french flair« in vollem Lauf gleich zwei englische Verteidiger mit vorgetäuschten Pässen auf die Außenseite, ehe er innen Le Garrec ins Spiel brachte, der den Angriff zum 10:3 vollendete. Ramos verwandelte zwei weitere Penaltys (32., 36.) ehe Center Ollie Lawrence mit einem »Tri« den 16:10-Pausenstand herstellte. In Halbzeit zwei entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit ständigen Führungswechseln. England wähnte sich nach Versuch von Wing Tommy Freeman (75., Erhöhung Ford 76.) schon auf der Siegerstraße, ehe Ramos einmal mehr seine Klasse als Kicker unter Beweis stellte und das Spiel für Frankreich entschied.

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