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07.03.2024, 19:43:14 / Kapital & Arbeit

Bauernproteste in Tschechien und Spanien

Bauern mit Westen am Donnerstag vor dem Parlament in Pamplona
Bauern mit Westen am Donnerstag vor dem Parlament in Pamplona

Prag. Tausende Bauern haben am Donnerstag in Tschechien gegen die Agrarpolitik der Regierung und der EU protestiert. Vor dem Regierungssitz am Moldauufer in Prag lud ein Landwirt am Donnerstag einen riesigen Misthaufen ab. Er wurde vorübergehend festgenommen. »Verzweifelte Menschen tun verzweifelte Dinge«, sagte der Präsident der tschechischen Agrarkammer, Jan Dolezal, im Rundfunk zu der Aktion. Die Bauern blockierten mit rund 700 Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Fahrzeugen den Verkehr in der tschechischen Hauptstadt. Sie fordern Steuersenkungen, kritisieren den Green Deal der EU und Einfuhrerleichterungen für ukrainische Agrarerzeugnisse.

Ähnliche Forderungen wurden am Donnerstag bei einer Kundgebung im spanischen Pamplona erhoben. Dort versuchten die Bauern, das Regionalparlament in Navarra zu stürmen, in dem Haushaltsdebatte lief. Polizeieinheiten konnten die Erstürmung des Gebäudes auch durch den Einsatz von Schlagstöcken verhindern. Regionalpräsidentin María Chivite erklärte: »Die Geschwindigkeit, mit der der Diskurs des Hasses und der Diskurs der Delegitimierung von Institutionen voranschreitet, ist sehr beunruhigend.«

Die Bauernproteste halten in Spanien seit einem Monat an. Autobahnen und Zufahrten zu Häfen und Großmärkten werden mit Traktoren blockiert. Neben fairen Preisen fordern die spanischen Bauern eine stärkere Position in der Lebensmittelkette, strengere Kontrollen für Importe aus Nicht-EU-Ländern sowie weniger Umweltauflagen und Bürokratie. (dpa/jW)

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