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27.02.2024, 19:45:25 / Kapital & Arbeit

Zeitung: Thyssen will in Stahlsparte 400 Millionen Euro einsparen

Wie geht's weiter für die Stahlarbeiter von Thyssen?
Wie geht's weiter für die Stahlarbeiter von Thyssen?

Düsseldorf. Thyssenkrupp will einem Zeitungsbericht zufolge in seiner Stahlsparte weitere rund 400 Millionen Euro einsparen. Konkret werde geprüft, die Investitionen am Standort Duisburg möglicherweise auszusetzen oder auf ein nötiges Minimum zu beschränken, berichtete das Handelsblatt am Dienstag unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Dabei gehe es vor allem um die Basisinvestitionen, die jährlich etwa eine halbe Milliarde Euro an Kosten erforderten und unter anderem für die Instandhaltung der Anlagen aufgewendet würden. Ein Beschäftigungsabbau sei in dem Programm noch nicht geplant. Thyssenkrupp lehnte eine Stellungnahme ab.

Derweil hat Steel-Aufsichtsratschef Sigmar Gabriel in einem Interview der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung gesagt, dass der Spartenvorstand vor dem Hintergrund erwartbarer, dauerhafter Absatzrückgänge bis Mitte April Vorschläge für eine grundlegende Neustrukturierung erarbeiten will. In Reaktion auf diese Äußerungen hat die IG Metall ihre Forderung an die Konzernmutter nach einem Gesamtkonzept für den Stahlbereich unterstrichen. »Ob Verkauf, Beteiligung oder Verselbstständigung, es braucht endlich ein industrielles Konzept, das finanziell und strukturell abgesichert ist«, sagte IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler am Dienstag in Düsseldorf. »Das ständige Hin und Her muss ein Ende haben.« Die IG Metall halte weiterhin an ihrer Forderung einer Verselbstständigung des Stahlbereichs fest, »wenn die Rahmenbedingungen stimmen«. Diese seien von der Konzernmutter herzustellen.

In der Stahlsparte sind etwa 27.000 Menschen beschäftigt, davon rund 13.000 allein in Duisburg. Die Sparte hat derzeit unter anderem mit der Konjunkturschwäche sowie hohen Energie- und Rohstoffpreisen zu kämpfen. Der Mutterkonzern Thyssenkrupp plant eine Verselbstständigung der Sparte. Mit dem tschechischen Energieunternehmen EPH des tschechischen Unternehmers Daniel Křetínský laufen seit Längerem Gespräche über eine 50:50-Partnerschaft im Stahlgeschäft. (Reuters/dpa/jW)

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