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Aus: Ausgabe vom 04.03.2024, Seite 3 / Schwerpunkt
Luftwaffen-Leak

»Man müsste es mal probieren«

Dokumentiert: Auszüge aus dem Luftwaffen-Leak der Besprechung vom 19. Februar. Wichtigstes Ziel der Teilnehmer: deutsche Kriegsbeteiligung verschleiern
Von Reinhard Lauterbach
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Nicht nur militärisches, sondern politisches Ziel: Die Krimbrücke (17.7.2023)

Am Freitag hat die Chefredakteurin des russischen Senders RT, Margarita Simonjan, den Mitschnitt einer offensichtlich abgehörten Telefonkonferenz von Bundeswehr-Offizieren veröffentlicht. Der Inspekteur der Bundesluftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, bespricht darin mit weiteren hochrangigen Bundeswehr-Offizieren einen möglichen Einsatz deutscher TAURUS-Marschflugkörper in der Ukraine. Die Tageszeitung junge Welt dokumentiert Auszüge aus dem 38minütigen Gespräch vom 19. Februar 2024. Dieses wurden anhand der Audiodatei von teils schlechter Tonqualität sowie des nicht immer präzisen russischsprachigen Transkriptes rekonstruiert. (jW)

Ingo Gerhartz: Wie Sie wissen, will der Minister (Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, jW) mal richtig tief in die TAURUS-Thematik einsteigen. Wobei wir nur eine halbe Stunde für den Vortrag haben. Also seien wir realistisch: Wir werden das Ding kurzfristig nicht zum Fliegen bringen können. (…)

Udo Fenske: Die zentrale Frage wird sein, wo kommen die Daten her? (…) Den Datentransfer zwischen Büchel (Fliegerhorst mit Sitz des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 in Rheinland-Pfalz, jW) und Schrobenhausen (Sitz des TAURUS-Herstellers MBDA in Bayern, jW) würde man irgendwie hinbekommen, oder unter Umständen, was man natürlich auch machen könnte: dass man das Datenfile nach Polen schickt, und man hat den Handover irgendwo in Polen. Da fährt irgend jemand mit dem Auto hin. (…) Dann kriegen wir aber das Problem der Reaktionszeit. Auch wenn es ganz schnell gehen muss, kann das dann schon sechs Stunden vom Auftrag bis zur Ausführung dauern. Und dann haben wir halt leider eine Präzision von mehr als drei Meter, was aber ja je nach Ziel auch ausreichen kann. Wenn ich aber die höhere Präzision haben will und das Ziel aus Satellitenbildern heraus modellieren will, dann bin ich auch schnell bei zwölf Stunden. Das ist dann jeweils abhängig von dem Ziel. Ich habe mir das noch nie im Detail angeguckt, aber ich denke, mit einer entsprechenden Datenleitung sollte auch das gehen.

Gerhartz: Man muss ja immer davon ausgehen, was die Ukrainer inzwischen sonst alles machen. Wir wissen ja auch, dass da viele Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten herumlaufen, dass man sagt, dazu sind sie dann auch relativ schnell selbst in der Lage, denn die Satellitenaufnahmen, die haben sie alle.

Fenske: Ich möchte noch mal kurz auf einen Aspekt eingehen. Die Frage wird dann sein: Wie setzt man sich gegen die Luftverteidigung durch? Das können wir sehr gut, weil wir natürlich im Tiefflug arbeiten können und dafür von der ISG die NDK-Daten haben. Die müssten wir denen definitiv zur Verfügung stellen, damit man das optimal planen und die entsprechenden Systeme umfliegen oder unterfliegen kann. Wenn ich die bereitstelle, dann wird es da wahrscheinlich auch schnelle Lerneffekte geben. Dann stellt sich allerdings gleich die Frage nach der Anzahl der Flugkörper. Wenn ich von der Erfahrung mit den »Storm Shadows« (bzw. SCALP, britisch-französischer Marschflugkörper, jW) ausgehe, dann sind da sehr schnell 50 Flugkörper verschossen.

Gerhartz: Es muss uns klar sein: Das wird nicht den Krieg ändern. Dafür haben wir gar nicht (…) wir wollen ja auch nicht alle abgeben. Man kann ja sagen, 50 in der ersten Tranche, und wenn sie uns dann noch mal würgen würden, vielleicht noch mal 50, aber dann wäre auch Ende Gelände. Das ist dann natürlich schon wieder große Politik. Aber ich weiß von meinen britischen und französischen Kollegen, dass die so gut wie Winchester sind mit ihren »Storm Shadow« und SCALP. Und da können die natürlich sagen, bevor wir jetzt noch mal was liefern, wir haben ja schon, jetzt soll bitte Deutschland mal einspringen.

Fronstedt: Darf ich mal einen pragmatischen Ansatz einbringen: Es gibt da zwei interessante Zielkomplexe: Das sind einmal Munitionsdepots, wo wir reinkommen. Die Brücke im Osten (Brücke von Kertsch, die das russische Festland mit der Halbinsel Krim verbindet, jW) ist halt schwer zu erreichen, und die Pfeiler sind relativ klein. Aber zu den Munitionsdepots kommen wir durch. Wenn man sich mal überlegt, wie viele »Storm Shadows« sie dafür verschossen (und das Ziel trotzdem nicht erreicht haben, jW), dann habe ich mir drei Routen rausgesucht und mich gefragt, ist das grundsätzlich machbar? Und da bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass das grundsätzlich ginge. Der limitierende Faktor ist: wie viele SU-24 als Trägerflugzeuge haben die denn überhaupt noch, ich glaube, das liegt im einstelligen Bereich (zustimmendes Murmeln) (…) Die Missionsplanung bei uns dauert ungefähr zwei Wochen, das geht relativ schnell. Wenn ich mir aber die Brücke anschaue, da reicht der CET vom TAURUS nicht aus, da brauche ich Bilder davon, die der TAURUS verarbeiten kann. (…) Das ist eine andere Frage als mit den Munitionsdepots. (…)

Fenske: Ich möchte noch mal auf die Brücke eingehen. Wir haben uns das genau angeschaut, und sie ist leider aufgrund ihrer Größe wie ein Flugplatz. Das heißt, es kann gut sein, dass ich dafür zehn oder zwanzig Flugkörper brauche. Und auch dann haben Sie unter Umständen nur ein Loch in dem Pfeiler, und dann stehen wir da. Um da eine valide Aussage zu haben, müsste man es eigentlich selber mal…

(…)

Gerhartz: Wir wissen doch alle, dass die die Brücke rausnehmen wollen. Wir wissen auch, was es am Ende bedeutet. Sie ist ja nicht nur für die militärische Versorgung wichtig, sie ist auch ein politisches Ziel. Die Brücke ist heute nicht mehr von so überragender Bedeutung, weil sie ja inzwischen ihre Landbrücke dorthin haben, aber da gibt es politische Bedenken, wenn es so eine direkte Verbindung unserer Streitkräfte in die Ukraine gibt. Kann man das mit dem Trick umgehen, dass man unsere Leute zu MBDA abstellt, so dass es nach außen eine direkte Verbindung nur zwischen MBDA und der Ukraine gibt? Das ist dann weniger schlimm, als wenn es eine direkte Linie zu unserer Luftwaffe gibt.

Frank Gräfe: Ich glaube, das macht keinen Unterschied. (…) Wenn wir dem Minister jetzt sagen – ich überspitze mal –, wir planen die Daten und fahren die dann mit dem Auto nach Polen rüber, damit’s keiner mitkriegt, dann ist das die Kriegsgefährdung. Wir werden es nicht schaffen, das Ganze unter einer irgendwie gearteten offenen Beteiligung von uns umzusetzen. Wenn das über die Firma laufen soll, dann muss ja erst mal MBDA zustimmen, ob die das überhaupt machen wollen. Dann macht es aber auch keinen Unterschied, ob wir unsere Leute das in Büchel planen lassen oder in Schrobenhausen. Beteiligt ist beteiligt, und ich glaube, über diese Hürde werden wir nicht drüberkommen. Das wäre die rote Linie. Entweder wir müssen die Ausbildung aufteilen in einen kurzen und einen langen Lehrgang. In dem langen sind sie dann halt vier Monate hier und lernen es komplett richtig, wie mache ich das mit der Brücke, und in dem kurzen Kurs geht es um den schnellen Einsatz, da lernen sie in zwei Wochen, wie sie die Munitionsdepots treffen können. Oder, die andere Option, wir fragen in der Phase, wo wir die Ukrainer ausbilden, die Briten, ob die die Zielplanung solange übernehmen können. Alle diese Zwischenlösungen sind meines Erachtens nicht akzeptabel. Stellt euch nur mal vor, das kommt an die Presse, dass wir unsere Zielplaner in Schrobenhausen sitzen haben oder wir fahren mit dem Auto durch Polen – das geht alles nicht.

Gerhartz: Man kann es ja mal so drehen: wenn der politische Wille schon einmal da ist, dann (…) müssen wir halt wissen: ist die politische Vorgabe »Keinerlei direkte Beteiligung mehr (sic!) an der Missionsplanung«? Dann muss klar sein, dass die Ausbildung etwas länger dauert, und dafür aber auch die Komplexität der Aufgaben mit der Zeit abnimmt. Denn dann haben sie ja auch schon ein paar Erfahrungen gesammelt, und wir sehen ja, was die Ukraine sonst alles für Hightech-Zeug einsetzt. Wenn die Vorgabe ist: »Keine direkte Beteiligung«, und wir können also nicht die Missionsplanung machen – und ich kann mir vorstellen, dass das für Deutschland die rote Linie ist – : dann muss eben klar sein, dass die Ausbildung etwas länger dauert (…) Wir müssen halt nur zusehen, dass sie die ganze Datenbasis, also die Missionsdaten, auch selber bearbeiten können – oder?

Gräfe: Dann würde ich es so machen, dass man einen Quick Track und einen Long Track macht. Es geht ja darum, einen schnellen Effekt zu erzielen. Und wenn man als kurzfristiges Ziel hat, die Munitionsdepots zu zerstören, dann muss man halt erst mal die Schnellausbildung machen, damit man einen Effekt erzielen kann. Die IABG-Daten halte ich nicht für so kritisch, denn die sind ja nicht an eine bestimmte Stellung gebunden, das müssen die ja selber erkunden. Da hatten wir ja in diesem Kreis schon mal drüber geredet, dass man die durchaus übergeben könnte, denn die sind im Moment »German Eyes only«. Aber generisch, nicht auf ein bestimmtes Ziel bezogen.

Gerhartz: Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Denn auch bei den Munitionsdepots gibt es unter den heutigen Bedingungen kein easy planning wegen der dichten Luftverteidigung. Da wird man tief einsteigen müssen, um einen Weg zu finden. Da wird man sagen müssen: »Lasst es uns probieren«, um auch politisch besser beraten zu können. Man muss erst mal die grundsätzliche Freigabe bekommen und anfangen. Wobei wir im Moment keine saubere Lagedarstellung haben, wo die ganzen Luftverteidigungssysteme stehen.

(Zwischenruf): Das haben aber die Ukrainer.

Gerhartz: Die werden das hoffentlich haben. Wir sehen hier immer nur, wo die Radargeräte stehen. Aber für eine saubere Planung brauchst du auch die Informationen, wo die Startgeräte stehen. Je mehr wir abspecken, um so ungenauer wird unser Plan, und um so geringer werden die Chancen der Durchsetzung. Wir haben ein Super-Tool: Wenn wir die Daten haben, können wir relativ präzise planen, ob wir uns durchsetzen werden. Alles, was wir aus Zeit- oder Komplexitätsgründen wegstreichen oder weil die Ausbildung noch nicht so weit ist, schmälert dann eben auch die Durchsetzungsfähigkeit. Aber es gibt keinen Grund, der ein »Showstopper« wäre und dessentwegen man sagen müsste, das kann man nicht machen. (…) Der Minister ist ein total cooler Typ im Umgang, anders als die Modelle davor. Mir ist wichtig, dass ihr nüchtern vortragt und keine Hindernisse erfindet, die euch sowieso keiner glaubt, wenn andere Nationen SCALP und »Storm Shadow« liefern. Ich schreie auch nicht Hurra dabei: Wir haben drei von zwölf PATRIOT-Radaren abgegeben, da gab es bei der Flugabwehrraketentruppe auch lange Gesichter. Aber die schießen jetzt in der Ukraine Raketen ab, die uns nicht mehr treffen können. (…)

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  • Leserbrief von Wilfried Schubert aus Güstrow (5. März 2024 um 15:20 Uhr)
    Es bleibt zu hoffen, dass Bundeskanzler Scholz bei seinem Nein, TAURUS-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern, bleibt. Trotzdem beriet der Luftwaffen-Inspekteur mit Offizieren ihren möglichen Einsatz, um beispielsweise die Krimbrücke oder Munitionsdepots zu zerstören. Politiker werfen ihnen nicht vor, dass sie Kriegshandlungen planten, sondern, dass sie sich erwischen ließen. Die Lieferung der Marschflugkörper an die Ukraine fordern Bundespolitiker wie Strack-Zimmermann, Kiesewetter und Weitere vehement. Kiesewetter will gar den Krieg nach Russland tragen. Die BRD steht nach den USA an zweiten Stelle der Unterstützer für die Ukraine. Im Zusammenhang mit der militärischen Unterstützung der Ukraine durch die BRD, fordern Abgeordnete der russischen Duma, den am 12. September 1990 unterschriebenen Zwei-plus-vier-Vertrag, zu kündigen. Artikel 2 des Vertrages besagt, »dass das vereinte Deutschland keine seiner Waffen jeweils einsetzen wird« und »dass von deutschen Boden nur Frieden ausgehen wird«. Die Teilnahme am Jugoslawien-Krieg war schon Bruch des Vertrages. Was, wenn Russland den Vertrag kündigt? Deutschland fiele wieder unter das Kriegsrecht nach 1945 und es gäbe keinen Friedensvertrag mehr mit Russland.
  • Leserbrief von E. Rasmus (4. März 2024 um 14:12 Uhr)
    »Die Auszüge aus dem Luftwaffen-Leak der Besprechung vom 19. Februar« hochrangiger Bundeswehr-Luftwaffenoffiziere, die mit allerlei Tricks die »deutsche Kriegsbeteiligung verschleiern« wollen, demonstrieren einerseits die Verschlagenheit auf einem Niveau von Markthändlern, wo es um das Herabsetzen des Preises einer Ware beim Verkauf geht und nicht um die Spekulation mit einem Kriegsverbrechen, nämlich das deutsche Volk in einen Krieg zu verwickeln, was allerdings bereits mit diesem Gespräch schon der Fall ist und was dem Grundgesetz zuwiderläuft. Jenes jedoch ist längst Makulatur, wie immer, wo Gier, Profit- und Machtinteressen das Sagen haben in ihrer selbst monströs borniert traditionell aus dem dritten Reich herübergebrachten Russenangst, mit der Aussage am Schluss: »Wir haben drei von zwölf PATRIOT-Radaren abgegeben, da gab es bei der Flugabwehrraketentruppe auch lange Gesichter. Aber die schießen jetzt in der Ukraine Raketen ab, die uns nicht mehr treffen können.« Im Grunde sind diese Herren sogar selbst in ihrem fanatisch religiösen Vaterlandverteidigungsglauben Opfer der Jahrhundertlüge vom bösen Russen und entsprechen sinngemäß der Weisheit: alles, was ich selber tu, trau ich andern zu. Andererseits besitzen die Akteure natürlich die Hinterhältigkeit und wissen um den monsterhaft betriebenen Betrug der deutschen Öffentlichkeit mit der Äußerung: »Stellt euch nur mal vor, das kommt an die Presse, dass wir unsere Zielplaner in Schrobenhausen sitzen haben oder wir fahren mit dem Auto durch Polen – das geht alles nicht.« Da gilt also keinerlei Straffreiheit. Das bezieht sich genauso auf den Minister Pistorius (SPD), wenn es heißt: »Der Minister ist ein total cooler Typ im Umgang, anders als die Modelle davor. Mir ist wichtig, dass ihr nüchtern vortragt und keine Hindernisse erfindet.« Mit diesen Worten spricht der preußisch-deutsche Militarismus, aus dem ersten wie aus dem Zweiten Weltkrieg, in der Wahrnehmung, es waren ja und bleiben alles nur Sandkastenspiele. So stellt sich die Moral von Kriegsverbrechern dar.
  • Leserbrief von Istvan Hidy aus Stuttgart (4. März 2024 um 13:03 Uhr)
    Der Inspekteur der Bundesluftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, diskutiert darin mit weiteren hochrangigen Bundeswehroffizieren über einen möglichen Einsatz deutscher »TAURUS«-Marschflugkörper in der Ukraine. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) betrachtet die Abhöraffäre bei der Bundeswehr als Teil eines »Informationskrieges«, den Russlands Präsident Wladimir Putin gegen Deutschland führt. Dabei handelte es sich um ein internes Gespräch zwischen hochrangigen Bundeswehroffizieren über den potenziellen Einsatz von »TAURUS«-Marschflugkörpern in der Ukraine und die Frage, ob die Bundeswehr in welcher Form daran beteiligt werden müsste. Zwei Anmerkungen: Erstens ist es nicht neu, dass der Russe abhört und abhören möchte; das gehört zu seiner Aufgabe. Der eigentliche Skandal besteht darin, dass er abhören kann! Zweitens gibt es keine Informationen darüber, im Auftrag welcher Institution die hochrangigen Offiziere diskutierten. Bundeskanzler Scholz, der die Außenpolitik bestimmt, hat einer Lieferung bereits eine Absage erteilt. Ist diese eher informelle Gesprächsrunde offiziell von der Politik als Alternative angeordnet worden, oder handelte es sich um einen NATO-Alternativ-Auftrag? Wer bestimmt über das deutsche NATO-Militär – das ist hier die Frage!
    • Leserbrief von Onlineabonnent/in Franz S. (4. März 2024 um 14:33 Uhr)
      »Erstens ist es nicht neu, dass der Russe abhört und abhören möchte; das gehört zu seiner Aufgabe. Der eigentliche Skandal besteht darin, dass er abhören kann!« Für Sie besteht also der Skandal nicht darin, dass deutsche Krieger Angriffe auf russische Ziele (Krimbrücke) austüfteln, sondern in der Aufdeckung solcher Pläne.
  • Leserbrief von B. S. aus Ammerland (4. März 2024 um 12:45 Uhr)
    Nach den Kriterien der Nürnberger Kriegsverbrecher Prozesse . . . . . . . Ist allein schon die Planung eines Krieges ein schwerwiegendes Verbrechen. Natürlich sind die Völkerrechtswidrigen Kriege der USA und Großbritanniens davon ausgenommen. . . das sind alles »Gute Kriege« und Schuld sind immer die anderen . . .! Was die AMPEL -Regierung plant oder planen lässt,ist hochgradig kriminell. Dafür wird in Nürnberg niemand mehr gehängt. . . aber hoffentlich sind noch Zimmer in Stammheim für die Kriegshetzer und Kriegshysteriker um Strack-Zimmermann, Kiesewetter und Hofreiter nebst Scholz und Baerbock frei. . .
  • Leserbrief von Lippmann (4. März 2024 um 09:43 Uhr)
    Der Russe hört mit! Es gehört zu den Aufgaben jeden Geheimdienstes, der USA (NSA), Deutschlands (Rubikon) und anderer.
  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Andreas E. aus Schönefeld (4. März 2024 um 08:11 Uhr)
    Man könnte lauthals lachen, wenn die Sache nicht so ernst wäre. Und damit meine ich nicht diese Veröffentlichung durch Russia Today, sondern die Aussagen, die Gerhartz und Co. hier machen. Hier ist eindeutig herauslesbar, das die deutsche Generalität mit dem (atomaren) Feuer spielt. Es werden nicht die Generäle zurückgepfiffen, sondern es wird laut und deutlich über die russischen Geheimdienste und die Propagandamaschine Putins schwadroniert. Doch warum veröffentlicht Russland dieses Gespräch? Für mich ist es der berühmte Schuss vor den Bug. Es ist eine deutliche Warnung an die NATO, die weitere Eskalation zu vermeiden. Russland macht deutlich, dass sie wissen, was hier im Westen läuft. Da dieses Gespräch bereits am 19. Februar stattfand, erscheinen Putins Aussagen in seiner Rede zur Lage der Nation in völlig anderem Licht. Die Mainstreammedien Deutschlands haben diese Rede als weiteres Säbelrasseln des Kreml eingestuft. Doch Putin hat sehr klug diese Erkenntnisse herangezogen, um seine Warnung mit den nuklearen Waffen zu wiederholen. Das Säbelrasseln von Gerhartz und Co. ist hier mit ziemlicher Sicherheit auch als Basis genommen worden. Für mich ein weiterer Beweis für die Strategie Russlands, eine Eskalation zu vermeiden. Und ich möchte etwas an die Geschichte erinnern: Das Geschrei der deutschen Politik über diese »Abhöraffäre« ist so heuchlerisch, wo war dieses laute Geschrei, als man feststellen musste, dass Angela Merkels Handy durch die US-Dienste abgehört wurde? Die lauteste Aussage damals war doch: »Unter Freunden macht man so etwas nicht!« Und was macht die CIA in den 12 von der »New York Times« letzte Woche öffentlich gemachten Bunkern in der Ukraine? Bestimmt nicht bloß Poker spielen und Whiskey trinken. Ach so, es könnte ja Sightseeing sein, es laufen ja Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten rum. Man kann nur hoffen, dass es noch Politiker gibt, die diese Warnung aus Moskau verstehen und nicht arrogant vom Tisch wischen, wie diese hohen Offiziere.
  • Leserbrief von Ronald Prang aus Berlin (3. März 2024 um 21:26 Uhr)
    So ist das eben, man will etwas tun oder man muss etwas tun, und keiner darf es wissen. Keiner will das etwas öffentlich wird. Das Dilemma ist das kapitalistische System, die Mächtigen treffen die Entscheidung und die Repräsentanten der Macht sollen das dann umsetzen. Die Repräsentanten der Macht sind aber Menschen, mit einem Gesicht und mit einer eigenen Meinung, sie heißen auch noch Volksvertreter, obwohl sie nur die Mächtigen vertreten. So wird dann aus einem Staatschef eine Marionette, die Fäden zieht die Macht. Nicht SPD, Grüne und FDP regieren in Deutschland, sie sind nur die Repräsentanten der Macht. Die Macht haben ganz andere, heute kommt noch erschwerend hinzu, dass die Mächtigen keine Nationalität haben, Marx wusste das schon vor 180 Jahren. Wir müssen das wohl erst lernen und unser Bildungssystem tut alles, damit wir es nicht können. Die Macht liegt nicht in den Händen von nationalen Regierungen, die Macht liegt längst in anonymisierten Kapitalvereinigungen, Blackrock u. a. bestimmen. Wenn wir davor die Augen schließen, wird die Menschheit in ihren Untergang rennen. Wir können, auf Grund der gesellschaftlichen Verhältnisse, nur noch darüber reden, wie schnell wir rennen. Dass Faschisten mehr von Propaganda verstehen und auch skrupelloser sind als Linke, wird uns täglich weltweit vorgeführt. Die »Wagenknechte« betteln bei Kabarettisten um Mitglieder und die Linken winken aus dem »Elfenbeinturm« und werfen dem Volk die Ergebnisse von verfehlter Bildungspolitik vor. Die Linken zersplittern im Sektierertum und die Rechten schmieden die »Einheitsfront«. Niemals hätte ich geglaubt, dass am Ende des »Kalten Krieg« der Untergang der Menschheit näherkommt. Aber ich glaubte auch nicht an den Untergang des Sozialismus, denn ich wusste damals schon, dass im Kapitalismus Profitinteressen über Menschenrechten stehen. Nun versagen wir ein zweites Mal, es gibt leider zuviele, die den Worten von Trump und Konsorten glauben. Haben wir noch eine Chance?
    • Leserbrief von Onlineabonnent/in Gottfried W. aus Berlin (7. März 2024 um 12:55 Uhr)
      Ist mit der Sowjetunion auch der Sozialismus untergegangen? Gibt es mit dem mächtigen China, dem quirligen Vietnam, Kuba und einigen anderen nicht einige sozialistische Wege, die lernend beschritten werden?
      • Leserbrief von Jochen Gross aus Alsbach-Hähnlein (8. März 2024 um 06:09 Uhr)
        Bedauerlicherweise haben Sie in Ihrer Aufzählung Nordkorea und Laos vergessen.

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