Fünf Jahre nach Ermordung: Rio erinnert an linke Stadträtin

Rio de Janeiro. Fünf Jahre nach dem Mord an der linken Politikern Marielle Franco ist in Rio de Janeiro eine weitere Statue zu Ehren der Stadträtin errichtet worden. Die elf Meter hohe Figur wurde auf dem Gelände des Museu de Arte do Rio (MAR) in der Hafengegend der brasilianischen Millionenmetropole aufgestellt, wie das brasilianische Nachrichtenportal G1 am Dienstag berichtete. Im Laufe des Tages sollten weitere Gedenkveranstaltungen zu Ehren Francos bis hin zu einem Musikfestival am Abend stattfinden.
Marielle Franco war ein bekanntes Gesicht der brasilianischen Linken. Sie wurde am 14. März 2018 in ihrem Auto erschossen. Auch ihr Fahrer starb. Als Stadträtin der Partei PSOL engagierte sie sich gegen Gewalt und Korruption in den Armenvierteln von Rio. Nach ihrem Tod wurde auch über mögliche Verbindungen zwischen den Mördern und der Familie des ehemaligen rechten Staatspräsidenten Jair Bolsonaro spekuliert. Die genauen Hintergründe des Mordes sind bis heute nicht gänzlich geklärt. Zwei Personen, unter ihnen der mutmaßliche Schütze, wurden festgenommen, aber nicht verurteilt. Die ermittelnden Kriminalbeamten und die Teams der Staatsanwaltschaft in Rio wurden mehrmals ausgetauscht, was zu scharfer Kritik von Familienangehörigen und linken Organisationen und dem Verdacht der Behinderung der Ermittlungen führte.
Der Ruf »Marielle, presente!« ist bei vielen Demonstrationen zu hören. Die Schwester Marielle Francos, Anielle Franco, ist Ministerin für die Gleichstellung ethnischer Gruppen in der Regierung von Bolsonaros linkem Nachfolger Luiz Inácio Lula da Silva. (dpa/jW)
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