Türkei: Strafe nach Femizid verschärft

Istanbul. Der Mord an der Studentin Pinar Gültekin 2020 hat nicht nur in der Türkei viele Menschen schockiert. Nun hat ein Berufungsgericht in Izmir den Täter zu einer lebenslangen Haft verurteilt und damit ein früheres mildes Urteil verschärft. Das berichtete die Nachrichtenagentur DHA am Freitag. Der Bruder des Täters wurde zu vier Jahren Haft wegen Beihilfe und dem Zurückhalten von Beweisen verurteilt.
Im ersten Prozess hatte ein Gericht im Juni 2022 im westtürkischen Mugla eine »ungerechtfertigte Provokation« als strafmildernd gewertet und den Täter zu nur 23 Jahren Haft verurteilt. Gegen dieses Urteil gingen viele Menschen auf die Straße. Sie fanden, damit sei dem Opfer eine Mitschuld an dem Femizid gegeben worden. Das neue Urteil erging nun in einem Berufungsprozess.
Gültekin war im Juli 2020 in Mugla tot aufgefunden worden. Der Täter soll in einer Beziehung mit der damals 27jährigen gestanden haben. Der Anwalt der Familie Gültekin, Rezan Epözdemir, sagte, der 32jährige Täter habe versucht, Gültekin mit verschiedenen Methoden lebendig zu verbrennen, und sie mit Beton übergossen. (dpa/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Xi zum dritten und Reorganisation
vom 11.03.2023 -
»Aggression richtet sich auch gegen Arbeiter«
vom 11.03.2023 -
Kein »Cop City«
vom 11.03.2023 -
Außer Kontrolle geraten
vom 11.03.2023 -
Verfolgung nimmt zu
vom 11.03.2023 -
Gekommen, um zu bleiben
vom 11.03.2023 -
Israelischer Alptraum
vom 11.03.2023