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26.01.2023, 10:23:54 / Inland

Knapp 13.000 Abschiebungen im vergangenen Jahr

Niedersachsen, Hannover: Ein Flugzeug startet

Berlin. Aus Deutschland sind 2022 mehr Menschen abgeschoben worden als im Jahr zuvor, das noch stark durch die Corona-Reisebeschränkungen geprägt war. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 12.945 Ausländer abgeschoben.

Im Jahr 2021 hatten 11.982 Menschen Deutschland auf diesem Weg verlassen müssen, die meisten von ihnen wurden in ihre Herkunftsländer gebracht. 2019, vor Beginn der Pandemie, lag diese Zahl mit mehr als 22.000 Abschiebungen noch deutlich höher.

»Abschiebungen gehen viel zu oft damit einher, dass Betroffene Krieg, politischen Repressionen oder existenzbedrohender Armut ausgeliefert werden«, sagte Clara Bünger, flüchtlingspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag. »Im Abschiebealltag kommt es zudem immer wieder zu Polizeigewalt, Demütigungen und Fesselungen, die die Würde der Menschen verletzen«, fügte sie hinzu. Statt Abschiebungen zu forcieren, brauche es deshalb eine wirksame Bleiberechtsregelung. (dpa/jW)