»Heron TP«-Drohnen: Vorbereitung von Einsatz über Deutschland

München. Die Bundeswehr will im kommenden Jahr von Israel geleaste Drohnen vom Typ »Heron TP« zum Einsatz in der BRD testen. Für die zweite Jahreshälfte 2023 sei »ein Demonstrationsbetrieb auf dem Standort Jagel« in Norddeutschland geplant, teilte das Bundesverteidigungsministerium auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung (Mittwochausgabe) mit. Demnach will die Bundeswehr damit die Grundlagen schaffen, diese Drohnen künftig auch für Aufgaben in der »Landes- und Bündnisverteidigung« zu nutzen.
Dies sei eine Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine, in dessen Folge die Landes- und Bündnisverteidigung für die Bundeswehr wieder Priorität erlangt hat. »Ursprünglich waren die Drohnen nur für den Auslandseinsatz vorgesehen und hätten in Deutschland gar nicht fliegen sollen«, sagte der frühere Wehrbeauftragte des Bundestages Hans-Peter Bartels (SPD) der SZ.
Im Jahr 2018 hatte die Bundesregierung entschieden, die Drohnen aus Israel anzuschaffen, allerdings zunächst ohne Bewaffnung. Die »Heron TP« kann mit Raketen bestückt werden und gilt als eines der effektivsten Waffensysteme dieser Art auf dem Markt. Nach jahrelanger Debatte hatte die Ampel-Koalition im Frühjahr die Anschaffung der entsprechenden Bewaffnung eingeleitet. Zur Begründung hieß es, Soldaten im Auslandseinsatz bräuchten den bestmöglichen Schutz. (AFP/jW)
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