Stuttgart: Staatsanwaltschaft durchsucht Innenministerium

Stuttgart. Zwei Tage nach Beginn der Ermittlungen gegen Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) wegen der Weitergabe eines Anwaltsschreibens an die Presse hat die Staatsanwaltschaft das Ministerium durchsucht. Dabei wurden Unterlagen beschlagnahmt. Das Innenministerium erklärte, man habe der Anklagebehörde unverzüglich alle Informationen in vollem Umfang gegeben. Man setze auf »maximale Kooperation mit der Staatsanwaltschaft«. Hintergrund der Vorwürfe gegen den Innenminister sind Ermittlungen gegen einen führenden Polizisten wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung. Der Mann soll eine Hauptkommissarin in einem Videochat belästigt haben. Weil Strobl ein Schreiben des Anwalts des beschuldigten Beamten an einen Journalisten weitergegeben hat, wird nun auch gegen ihn ermittelt. Der Reporter wird verdächtigt, aus amtlichen Dokumenten des laufenden Verfahrens gegen den Polizisten zitiert zu haben. Strobl wiederum soll ihn dazu angestiftet haben. Die Anklagebehörde teilte am Freitag abend mit, die Staatsanwaltschaft Stuttgart habe aufgrund einer Durchsuchungsanordnung des Amtsgerichts im Innenministerium Beweismittel sichergestellt. Es gehe um den Verdacht verbotener Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen. (dpa/jW)
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