Kolumbien: Linke Kandidatin für Vizepräsidentschaft erhält Drohungen

Bogotá. Die afrokolumbianische Kandidatin für die Vizepräsidentschaft des »Historischen Pakts«, Francia Marquez, hat nach eigenen Angaben Morddrohungen erhalten. »Verleumdungen und rassistische Demonstrationen waren nicht genug. In weniger als einem Monat haben sie mir zweimal mit dem Tod gedroht«, twitterte Marquez am Sonntag (Ortszeit) und postete Fotos von Pamphleten der paramilitärischen Organisation »Black Eagles«, die Drohungen gegen sie und andere progressive politische und soziale Anführer enthielten. »Präsident (Ivan) Duque, ich bitte Sie, meine körperliche Unversehrtheit und die der dort genannten Anführer zu garantieren«, fügte die linke Politikerin hinzu, wie der lateinamerikanische Nachrichtensender Telesur berichtete. Marquez forderte auch die kolumbianische Generalstaatsanwaltschaft auf, die berichteten Vorfälle gründlich zu untersuchen. »Ich hoffe, dass die Straflosigkeit dieses Mal nicht siegt«, sagte sie.
Präsidentschaftskandidat Gustavo Petro vom »Historischen Pakt« ist Favorit für den Sieg bei den Wahlen am 29. Mai.
Die Morddrohungen und Angriffe auf linke soziale und politische Aktivisten gehen in Kolumbien unvermindert weiter. Bislang hat die Regierung Duque nur sehr wenig getan, um die 2016 unterzeichneten Friedensvereinbarungen durchzusetzen. Die extrem rechten paramilitärischen Organisationen agieren ungestraft. (jW)
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