Frannkreich: Panne am Atomreaktor Flamanville

Flamanville. Bei einer erneuten Panne an dem im Bau befindlichen Druckwasser-Reaktor im französischen Flamanville ist Kühlflüssigkeit ausgelaufen. Das Ereignis sei als »signifikanter« Vorfall eingestuft worden, habe aber keine Folgen für die Sicherheit der Anlage oder die Gesundheit der Beschäftigten, teilte der Betreiber EDF am Freitag mit. Bei Wartungsarbeiten habe sich herausgestellt, dass etwa 74 Kilogramm Kühlflüssigkeit in dem EPR-Reaktor ausgetreten seien. Insgesamt seien damit seit Jahresbeginn 172 Kilogramm Kühlflüssigkeit ausgelaufen. Es seien jedoch höchstens 100 Kilogramm im Jahr erlaubt. EDF habe umgehend Experten eingesetzt, um die undichte Stelle auszumachen und zu reparieren.
Das einstige Prestigeprojekt der französischen Atomindustrie gilt angesichts mehrerer Baufehler und explodierender Kosten mittlerweile als Misserfolg. Ursprünglich sollte der Reaktor 3,3 Milliarden Euro kosten und 2012 ans Netz gehen. Mittlerweile belaufen sich die Kosten auf mehr als zwölf Milliarden Euro. Mit der Inbetriebnahme wird frühestens Ende 2022 gerechnet. (AFP/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Torpedo aus Sardinien
vom 25.09.2021 -
Leere Versprechungen
vom 25.09.2021 -
Betteln um Hilfsgelder
vom 25.09.2021 -
Lernen nur im Luxuswohnheim
vom 25.09.2021