DLRG: Mangels Schwimmunterricht mehr Kinder ertrunken

Berlin. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat sich besorgt über den Anstieg der tödlichen Badeunfälle bei Kindern gezeigt. »Ein kompletter Schuljahrgang hat das sichere Schwimmen nicht lernen können«, sagte Sprecher Achim Wiese bei der Vorstellung der DLRG-Sommerzwischenbilanz am Donnerstag in Berlin. Das mache sich jetzt in den Zahlen bemerkbar: Der neuen vorläufigen DLRG-Statistik zufolge sind in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mindestens 24 Kinder (1 bis 15 Jahre) ertrunken – sechs mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei den 6- bis 10Jährigen stieg die Zahl von drei auf neun, bei den elf bis 15jährigen von eins auf neun.
Mit Schwimm-Crashkursen in diesem Sommer versucht die DLRG, das Schwimmdefizit bei Kindern zu verringern. Mehr als 450 örtliche Vereine der Gesellschaft beteiligten sich an der Kampagne und führten Kurse in Hallenbädern durch. In Berlin würden die Hallen kostenlos zur Verfügung gestellt, sagte Wiese weiter. Das sei nicht überall der Fall. Die DLRG forderte die Kommunen auf, Schwimmzeiten für die Crashkurse unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Ein weiterer Appell an die Kommunen lautete: an Badeseen Gefahrenanalysen durchzuführen und dort gegebenenfalls eine Rettungsstation einzurichten. Doch das sei vielen Kommunen zu teuer, sagte Wiese. (dpa/jW)
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