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Aus: Ausgabe vom 30.07.2021, Seite 10 / Feuilleton
Kunstgeschichte

300 Jahre Therbusch

Von Sabine Krusen

»Weil ich weiß, dass die Frauen sich in dieser Kunst mehrenteils auf Gemälde in Miniatur oder auf Portraite eingeschränkt haben, so hoffe ich, dass ein großes historisches Stück von einem weiblichen Pinsel, wenigsten seiner Neuheit wegen, das Glück haben könnte, Ew. Kayserliche Mäjestät nicht gänzlich zu missfallen.«

Diese höfliche Anfrage schrieb die Berliner Malerin Anna Dorothea Therbusch in einem Brief vom 30. November 1776 an einen ihrer Auftraggeber. Es war Kaiser Joseph II. Schon bald darauf sollte sie europaweit als Porträtmalerin berühmt werden.

Am vergangenen Freitag, den 23. Juli, jährte sich der Geburtstag von Dorothea Therbusch (geborene Lisiewska) zum 300. Mal. Mitte des 18. Jahrhunderts im noch sehr ständisch geprägten Berlin aufgewachsen, war sie die Tochter von Georg Lisiewski, einem Porträtmaler am Hof von Friedrich Wilhelm I. von Preußen und Begründer einer über drei Generationen währenden Künstlerdynastie.

Eine offizielle Ehrung zum 300. Geburtstag seitens der Berliner Museen, die von Therbusch und der Malerfamilie Lisiewski nicht wenige Bilder besitzen, blieb allerdings aus.

Dafür ist noch bis zum heutigen Freitag eine (elektronische) Fensterausstellung zur Malerin in der Berliner Inselgalerie zu sehen. Seit dem 16. Juli und bis Januar 2022 zeigt das Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel ein Therbusch-Original im Rahmen der Künstlerinnenausstellung »Ein Atelier für sich allein …« Für Dezember 2021 kündigt nun die Gemäldegalerie am Kulturforum in Berlin eine kleine Therbusch-Bilderschau an.

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