WHO: Benachteiligung armer Länder bei Impfkampagne

Genf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet eine Benachteiligung ärmerer Länder bei den nun startenden Impfungen gegen das Coronavirus. Unter den 42 Staaten, die sichere und wirksame Impfstoffe spritzten, sei kein einziges armes Land, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. Er appellierte an die reichen Länder, die sich viele Impfdosen gesichert hätten, sie auch über die internationale Coronaimpfinitiative Covax an die 92 angeschlossenen Länder zu verteilen. Die Nachbestellungen drohten, die Preise für die Impfstoffe hochzutreiben, kritisierte Tedros. »Ich bitte die Staaten und Hersteller dringend darum, diese bilateralen Deals auf Kosten von Covax zu stoppen.«
Am Donnerstag hatte die WHO mitgeteilt, dass die ärmsten Länder der Welt erst zwischen Ende Januar und Mitte Februar die ersten Dosen des Coronaimpfstoffs über die Covax-Initiative erhalten könnten. Insgesamt habe Covax Zugang zu zwei Milliarden Dosen Impfstoff. Das internationale Programm, das von der WHO mit Unterstützung des Impfbündnisses Gavi ins Leben gerufen wurde, soll dabei helfen, einen gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen zu gewährleisten. Covax hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahres genügend Dosen bereitzustellen, um 20 Prozent der Bevölkerung in den an der Initiative teilnehmenden Ländern zu impfen. (dpa/AFP/jW)
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- Klaus Burghardt: Der »Covidiot« Was ist die Weigerung, eine Maske zu tragen, gegen die Weigerung, trotz milliardenschwerer öffentlicher Subventionen den Patentschutz zumindest zeitweise auszusetzen?...
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