Jörg Bernig verzichtet auf Kandidatur als Kulturamtsleiter

Radebeul. Im Streit um den Posten des Radebeuler Kulturamtsleiters verzichtet der vor gut drei Wochen gewählte Schriftsteller Jörg Bernig auf eine zweite Abstimmung. »Für einen abermaligen Wahlvorgang stehe ich nicht zur Verfügung«, erklärte er am Donnerstag in einer Mitteilung. Der Stadtrat hatte den von Kritikern der neurechten Szene zugeordneten 56jährigen, der beispielsweise in der Zeitschrift Sezession des rechten Thinktanks »Institut für Staatspolitik« publiziert, am 20. Mai mutmaßlich mit den Stimmen von AfD und CDU gewählt. Nach öffentlichem Protest hatte der parteilose Oberbürgermeister Bert Wendsche Tage später Widerspruch eingelegt und die Entscheidung dem Stadtrat nochmals zur Prüfung vorgelegt.
Aus dem Rathaus der Kultur- und Weinstadt vor den Toren Dresdens war bis zum Donnerstagnachmittag nichts zum weiteren Vorgehen zu erfahren. Ob die für den kommenden Montag terminierte Sondersitzung nun stattfindet, ist offen. In der mit »Was zu sagen ist« überschriebenen Erklärung kritisierte Bernig die Attacken einiger Stadträte und Bürger nach seiner Wahl. Um »ideologischer Ansprüche auf den Kultursektor willen« seien Regeln und Verordnungen gebrochen worden. Der von Wendsche eingelegte Widerspruch erfolgte allerdings auf Grundlage der sächsischen Gemeindeordnung. (dpa/jW)
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