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Aus: Ausgabe vom 25.04.2020, Seite 10 / Feuilleton
Deak

Versorgungslage

Von Dusan Deak

Die Regale bei Aldi und Lidl sind wieder voll. Gute Gelegenheit, vorsorglich die Klopapiervorräte wieder aufzufüllen. Die Frage ist nur: Wohin mit dem ganzen Scheiß? Laut geheimer Interna des Robert-Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamtes hat jeder Bundesbürger (einige mehr, einige weniger) durchschnittlich 3,53 Tonnen Klopapier auf der Kante. Mit dieser Menge Material könnte man den halben australischen Kontinent zwei Jahre lang versorgen.

Ein Teil der Vorräte dürfte man bei Ebay verkloppen können. Zumindest bei den fast neuen, nur einmal benutzten und »refurbished« Rollen sind die Chancen gut. Auch beim Basteln der Mund-Nase-Schutzmasken, die ab Montag beim Einkaufen und im öffentlichen Verkehr in der ganzen Republik verpflichtend sind, kann das Material Verwendung finden.

Zu Not (aber wirklich nur in äußerster Notlage) könnte man Klopapier auch am Ende des Verdauungsvorgangs auf der Toilette einsetzen. Das festere, vierlagige Material eignet sich außerdem ganz gut, um mit Nachbarskindern Schiffchen zu bauen. Die dann noch verbleibenden, gut erhaltenen, fast neuwertigen und wenig benutzten Reste wird wohl die entfernte Verwandtschaft erben.

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