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11.10.2019, 18:09:11 / Inland

Neonazi-Event in Ostritz bleibt verboten

Sven Skoda, einer der Angeklagten, wartet im Gerichtssaal des La
Sven Skoda, einer der Angeklagten, wartet im Gerichtssaal des Landgerichts auf den Beginn des Verfahrens gegen mutmaßliche Mitglieder der Neonazigruppe »Aktionsbüro Mittelrhein« (Koblenz, 26.2.2019)

Bautzen. Der als Neonazi-Kampfsportevent eingestufte »Kampf der Nibelungen« bleibt verboten. Einen Tag vor der im sächsischen Ostritz geplanten Veranstaltung wies das Sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) am Freitag die Beschwerde des Veranstalters gegen eine Eilentscheidung des Dresdner Verwaltungsgerichts zurück, wie das OVG in Bautzen mitteilte. Die Dresdner Richter hatten am Mittwoch einen Eilantrag des Veranstalters gegen das Verbot abgewiesen.

Die Stadt Ostritz hatte ihr die Veranstaltung »Kampf der Nibelungen« am Freitag vergangener Woche verboten, weil von dem Kampfsporttreffen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgehe. Das Event habe keinen Sportcharakter, sondern diene den Faschisten als Kampfertüchtigung und damit der Vorbereitung eines politischen Kampfs.

Die Veranstaltung »Kampf der Nibelungen« wurde seit 2013 jährlich ausgerichtet. Das Bundesinnenministerium hatte einem Zeitungsbericht zufolge zuletzt in seiner Antwort auf eine FDP-Anfrage die Einschätzung geäußert, das Kampfsportformat stelle Kampfsportler als »Vorbilder und Gegensatz zum ›System der Heuchler, Versager und Schwächlinge‹« dar und trage in seinem Selbstverständnis »antidemokratische Züge«. (AFP/jW)