Kosovo: Regierungschef Haradinaj zurückgetreten
Pristina. Kosovos Regierungschef Ramush Haradinaj ist am Freitag überraschend zurückgetreten. Er teilte seine Entscheidung nach einer Regierungssitzung der Presse mit. Als Grund nannte er eine in der kommenden Woche bevorstehende Befragung durch den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, vor den er nach eigener Darstellung »als Bürger und nicht als Regierungschef« erscheinen wolle. Haradinaj werden Kriegsverbrechen an der serbischen Bevölkerung während des Jugoslawienkriegs 1999 angelastet. Er war in der damaligen serbischen Provinz ein regionaler Kommandeur der kosovoalbanischen Separatistenarmee UÇK. Das internationale Sondergericht in Den Haag wurde 2017 eingerichtet und soll mutmaßliche Verbrechen der UÇK im bewaffneten Konflikt mit Serbien in den Jahren 1998 bis 2000 aufklären. Haradinaj war seit September 2017 Ministerpräsident des seit 2008 unabhängigen Kosovos. (dpa/jW)
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