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Aus: Ausgabe vom 25.07.2019, Seite 15 / Medien

Medienvertreter am Tempelberg attackiert

Tel Aviv. In der Jerusalemer Altstadt sollen Palästinenser einen saudiarabischen Medienvertreter attackiert haben, der auf Einladung des israelischen Außenministeriums im Land war. Wie die Nachrichtenagentur dpa am Dienstag mitteilte, zeigten Videos, wie der Mann auf dem Tempelberg angespuckt, beschimpft und im Markt der Altstadt mit Plastikstühlen beworfen wurde. Menschen riefen: »Schande über dich« und »Bete nicht hier«. Das israelische Außenministerium kritisierte die Attacken am Dienstag scharf. Die Polizei teilte mit, man habe drei Anwohner festgenommen.

Derzeit besuchen sechs Journalisten und Medienvertreter aus dem arabischen Raum Israel. Nach Angaben sind erstmals solche aus Saudi-Arabien und dem Irak Teil der Delegation. Israel unterhält keine diplomatischen Beziehungen mit den beiden Ländern. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte den Besuch nach einem Treffen mit den Vertretern »wichtig«.

Der Arabische und nahöstliche Journalistenverband hatte zuvor betont, jegliche »Normalisierung mit dem zionistischen Feind (Israel)« abzulehnen. Israel hält seit 1967 arabische Gebiete besetzt. Die Palästinenser fordern die Einhaltung entsprechender UN-Resolutionen und wollen aus dem Westjordanland, dem Gazastreifen und Ostjerusalem einen eigenen Staat Palästina mit Ostjerusalem als Hauptstadt errichten. (dpa/jW)

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