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Online Extra
03.06.2019, 19:11:04 / Ausland

»Ibiza-Video«: Strache verklagt Spiegel und SZ

Schlecht im nehmen: Ex-FPÖ-Chef Heinz Christian Strache klagt nu
Schlecht im Nehmen: Ex-FPÖ-Chef Heinz Christian Strache klagt nun auch in Deutschland

Wien/München/Hamburg. Der frühere FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat im Fall des heimlich gefilmten »Ibiza-Videos« nun auch Anzeigen in Deutschland gestellt. Wie die Staatsanwaltschaft München I am Montag bestätigte, ist eine schriftliche Anzeige gegen alle Personen eingegangen, »die für die Herstellung, Verbreitung und Veröffentlichung des sog. Ibiza-Videos mitwirkend verantwortlich sind«. Auch die Staatsanwaltschaft Hamburg bestätigte den Eingang einer solchen Anzeige. Laut der Münchner Behörde handele es sich um die Straftatbestände »Zugänglichmachen von Bildaufnahmen, die geeignet sind, dem Ansehen der abgebildeten Person erheblich zu schaden«, und »Zugänglichmachen von höchstpersönlichen Bildaufnahmen« handeln.

Zuerst hatte die österreichische Tageszeitung Der Standard berichtet. Bereits vor einigen Tagen hatte der ehemalige Vizekanzler in Wien Anzeige gegen drei Personen erstattet, die direkt an der Erstellung des Videos und der gesamten Falle auf der spanischen Insel beteiligt gewesen sein sollen. Der rechte Politiker musste nach der Veröffentlichung des »Ibiza-Videos« durch Spiegel und Süddeutsche Zeitung von seinen politischen Ämtern zurücktreten; außerdem zerbrach die rechtskonservative Regierung in Österreich. Strache ist auf dem heimlich gefilmten Video im Gespräch über mögliche Formen politischer Einflussnahme mit einer vermeintlichen russischen Investorin zu sehen. Das Video wurde im Sommer 2017 auf Ibiza aufgenommen. (dpa/jW)

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