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Aus: Ausgabe vom 10.08.2017, Seite 11 / Feuilleton
Zeitgeschichte

»Geige von Buchenwald«

Die »Geige von Buchenwald« wird wieder erklingen: Bei einem »Gesprächskonzert« am 7. September in Erfurt wird Violinist Matthias Wollong, erster Konzertmeister der Staatskapelle Dresden, auf ihr Musik zu Gehör bringen, die einst im KZ gespielt wurde. Das Instrument gehörte dem Schriftsteller Bruno Apitz (1900–1979, »Nackt unter Wölfen«), der in seiner Zeit als Häftling im KZ Buchenwald bei Weimar darauf gespielt hatte. Apitz habe diese Geige im Lager gegen seine alte eingetauscht, sagt der Vizedirektor der Gedenkstätte Buchenwald, Rikola-Gunnar Lüttgenau, der dpa. Vor etlichen Jahren habe die Witwe des Schriftstellers das Instrument der Gedenkstätte übergeben. »Es ist belegt, dass Apitz bei der illegalen Trauerfeier, die im Lager für Ernst Thälmann organisiert wurde, auf seiner Geige gespielt hat«, berichtete Lüttgenau. Der KPD-Vorsitzende Thälmann war 1944 im KZ Buchenwald ermordet worden. Auch an Kulturabenden, bei denen Apitz als Regisseur und Conférencier aufgetreten sei, habe er auf dem Instrument musiziert. Wollong ist von der Geige begeistert: »Sie lässt sich sehr gut spielen und klingt wunderbar. Sie ist mindestens 150 Jahre alt, aber in einem ganz hervorragenden Zustand.« (dpa/jW)

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