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Aus: Ausgabe vom 27.07.2016, Seite 11 / Feuilleton

Katzen- und Wolkenkratzer

Von Wiglaf Droste

Menschen, die ihre Katzen lieben, erkennen einander – und sei es nur an den schönen roten Kratzern auf den Handrücken. Wenn Kratzen katzen beziehungsweise umgekehrt, kratzt der Menschen an den Wolken; denn die Katze lässt ihm jenen aufregenden Teil ihrer Zuneigung zukommen, von dem sie im Gegensatz zum Menschen ganz genau weiß, dass es sich dabei um jene tiefe, wahre Liebe handelt, die man Freiheit nennt. Genau deshalb hört man in so vielen bedeutenden cineastischen Werken den heroisch geächzten Satz: »Lasst mich hier liegen, es ist nur ein Katzenkratzer, aaah...«

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