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Aus: Ausgabe vom 09.07.2016, Seite 15 / Geschichte

Anno … 28. Woche

1806, 12./16. Juli: Auf Initiative Napoleons wird in Paris der Rheinbund gegründet. Die alte staatliche Ordnung Mitteleuropas gehört damit der Vergangenheit an. 16 deutsche Fürsten sagen sich vom Heiligen Römischen Reich Deutscher los und schließen sich zu einer Konföderation zusammen. Der Rheinbund stellt Frankreich Truppen zur Verfügung. Als Folge der Gründung des Staatenbundes legt am 6. August Kaiser Franz II. die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder, das damit aufhört zu existieren. Der Rheinbund brach nach der Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 zusammen.

1906, 11. Juli: Alfred Dreyfus wird in vollem Umfang rehabilitiert. Der jüdische Hauptmann im französischen Generalstab war 1894 wegen angeblichen Verrats militärischer Geheimnisse an Deutschland vor einem Kriegsgericht degradiert und verbannt worden. Die Verurteilung basierte auf zweifelhaften Handschriftengutachten. Der Justizirrtum weitete sich zum ganz Frankreich erschütternden Skandal aus. Höchste Kreise im Militär wollten die Rehabilitierung Dreyfus’ verhindern. Antisemitische, klerikale und monarchistische Zeitungen und Politiker hetzten Teile der Bevölkerung auf, während Menschen, die Dreyfus zu Hilfe kommen wollten, ihrerseits bedroht, verurteilt oder aus der Armee entlassen wurden.

1961, 14. Juli: Papst Johannes XIII. veröffentlicht im L'Osservatore Romano die Sozial­enzyklika »Mater et Magistra« (lat.: Mutter und Lehrerin). Er wendet sich darin gegen den Luxus weniger Reicher, dem in vielen Ländern große Armut gegenüberstehe. Der Papst fordert gerechte Löhne sowie Mitbestimmung der Arbeiter in ihren Betrieben und befürwortet und verteidigt dabei das private Eigentum.

1991, 12. Juli: Der Bundesnachrichtendienst gibt bekannt, dass der frühere Devisenbeschaffer der DDR, Alexander Schalck-Golodkowski, des Waffenhandels verdächtig sei. Der von ihm geleitete Bereich Kommerzielle Koordinierung im Ministerium für Außenhandel habe jährlich im Umfang von 20 Millionen D-Mark Waffen gehandelt. Am 29. August leitet die Bundesanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren ihn ein. Zum Prozess kommt es 1995. Als Ergebnis wurde Schalck-Golodkowski im Januar 1996 zu einer einjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.


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