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Aus: Ausgabe vom 12.09.2015, Seite 10 / Feuilleton

Demographische Wende

Von Dusan Deak

 

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) ist schwanger. Das ist ein kleiner Schritt für die Menschheit aber ein großer Schritt für die demographische Wende in Deutschland. Deswegen wird diese Heldentat in allen Medien gewürdigt und entsprechend breitgetreten. Weil sie beim ersten gemeinsamen Kind ihren Vaterschaftsurlaub nahm, wird dieses Mal die Mutterschaft-Auszeit ihr Ehemann Stefan übernehmen.

Manuela Schwesigs Schwangerschaft wird die Rentendiskussion verändern und die Renten für Jahrzehnte sichern, wie damals, als der CDU Arbeitsminister Norbert Blüm (»die Renten sind sicher«) mit diversen abenteuerlichen Ideen schwanger ging.

Außerdem verriet die Ministerin bei einem Gespräch mit der Schweriner Volkszeitung, dass sie Schwangerschaft nicht für eine Krankheit hält. Höchstens für eine kleine Unpässlichkeit, vergleichbar mir einer mittelschweren Erkältung. Damit unterscheidet sie sich deutlich von ihrer Vorgängerin Kristina Schröder (CDU), die ihre eigene Schwangerschaft mit Fußpilz verglich.

 

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