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Aus: Ausgabe vom 03.06.2014, Seite 3 / Schwerpunkt

Reaktion: Reale Situation verheimlicht

Westliche Medien verheimlichen laut Rußlands Außenminister Sergej Lawrow die reale Situation in der Ukraine und zeigen statt dessen »völlig andere Bilder«. »Wir sind über die Entwicklung dort äußerst besorgt«, sagte Moskaus Spitzendiplomat am Montag. »Jeden Tag kommen dort Menschen ums Leben, die Zivilbevölkerung wird immer mehr in Mitleidenschaft gezogen. Gegen sie werden Armee, Fliegerkräfte und schwere Waffen eingesetzt. Ganze Wohnviertel werden unter Beschuß genommen. All das kann man faktisch in Live-Übertragung beobachten. Leider verheimlichen die meisten Medien diese Informationen und zeigen völlig andere Bilder.« Lawrow: »Ich habe mir heute mit Verwunderung mehrere Nachrichtensendungen von Euronews angesehen, in denen die Ukraine überhaupt mit keinem Wort erwähnt wurde.«

Auf der zentralen Kiewer Straße Krestschatik brannten am Wochenende wieder Autoreifen. Damit protestierten Teilnehmern der Maidan-Demonstrationen gegen den Beschluß des gewählten Oberbürgermeisters von Kiew, Witali Klitschko, die Barrikaden auf dem Unabhängigkeitsplatz zu beseitigen. Am vergangenen Dienstag hatte der von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung politisch aufgebaute Klitschko das Gebäude des Kiewer Stadtrates besucht und die Kämpfer der sogenannten Selbstverteidigungsgruppen und des »Rechten Sektor« aufgefordert, die Besetzung zu beenden.

Am Sonntag bekundeten die Mai­dan-Besetzer im parlamentarischen Tarnfleck, die Demokratisierung der Ukraine sei nicht zu Ende und müsse weiter »kritisch begleitet« werden. Daher müsse die seit einem halben Jahr andauernde »Kundgebung« im Zentrum der Hauptstadt fortgesetzt werden.

Das von Dmitri Jarosch, Chef des »Rechten Sektor«, gebildete Sonderbataillon »Donbass« warb derweil Interessenten für den Kampf gegen die Befürworter der Eigenständigkeit der Ostukraine. 23 Freiwillige sollen sich auf dem Maidan gemeldet haben, teilte Bataillonskommandeur Semjon Semjontschenko am Sonntag auf ­Facebook mit.(jW/RIA Nowosti/dpa)

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