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Aus: Ausgabe vom 18.10.2012, Seite 7 / Ausland

Human Rights Watch: Ghaddafi ermordet

Tripolis. Kurz vor dem ersten Todestag von Muammar Al-Ghaddafi hat Human Rights Watch (HRW) neue Beweise dafür vorgelegt, daß er nach seiner Festnahme in Sirte von Rebellen ermordet wurde. Die Menschenrechtsorganisation dokumentiert in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht »Tod eines Diktators: Blutige Rache in Sirte« zudem ein Massaker an mindestens 66 Mitgliedern des Konvois, in dem Ghaddafi am 20. Oktober 2011 nach einem NATO-Luftangriff in seiner Heimatstadt gefaßt worden war. Die Organisation wirft den Aufständischen vor, zahlreiche Anhänger Ghaddafis entwaffnet, geschlagen und schließlich nahe des Hotels Mahari erschossen zu haben. Einige hätten die Hände hinter dem Rücken gefesselt gehabt. Ein AFP-Reporter hatte im Oktober ebenfalls Beweise gefunden, daß auf dem Gelände des Hotels 65 bis 70 Menschen teils mit Kopfschüssen getötet worden waren. Bei den Verbrechen handele es sich um Kriegsverbrechen, betonte HRW und mahnte erneut eine Untersuchung an. (AFP/jW)