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Aus: Ausgabe vom 01.10.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Freiwillige vor

Der Soziologe Ulrich Beck und der Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit, der seine Mitgliedschaft bei den Grünen in Frankreich gerade ruhen läßt, machen auf der Webseite der Allianz-Kulturstiftung für ihr »Manifest zur Neugründung Europas von unten« Werbung. Unter der schlichten Parole »Wir sind Europa!« fordern sie »ein freiwilliges Jahr für alle – für Taxifahrer und Theologen, für Angestellte, Arbeiter und Arbeitslose, für Musiker und Manager, für Lehrer und Lehrlinge, Künstler und Köche, Richter und Rentner, für Frauen und Männer – als eine Antwort auf die Euro-Krise!« Die Jugend Europas erfahre mit den drohenden Staatsbankrotten und dem Niedergang der Arbeitsmärkte ihr »europäisches Schicksal«. Jeder vierte Europäer unter 25 Jahren sei arbeitslos. »Dort, wo das jugendliche Prekariat seine Zeltlager errichtet hat und seine Stimme öffentlich erhebt, geht es um die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit. (…) Es wächst die Wut über eine Politik, die mit riesigen Summen Banken rettet, aber die Zukunft der Jugend verspielt.« Das Duo fordert die Europäische Kommission und die nationalen Regierungen, das EU-Parlament und die nationalen Parlamente auf, »ein Europa der tätigen Bürger zu schaffen und sowohl die finanziellen wie auch rechtlichen Voraussetzungen für ein Freiwilliges Europäisches Jahr für alle bereitzustellen«.

Frei nach US-Präsident John F. Kennedy heißt es weiter: »Es geht darum, die nationalen Demokratien europäisch zu demokratisieren und auf diese Weise Europa neu zu begründen. Nach dem Motto: Frage nicht, was Europa für dich tun kann, frage vielmehr, was du für Europa tun kannst – Doing Europe!«


(jW)

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