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Aus: Ausgabe vom 07.09.2012, Seite 16 / Sport

Doping

Der Junge und das Preisboxen

Berlin. Der frühere deutsche Amateurboxmeister Konstantin Airich war bei seinem letzten Profikampf am 19. Mai in Texas/USA gedopt. Er wurde positiv auf Testosteron-Mißbrauch getest. Airich war als Kind aus Kasachstan in die hessische Provinz gekommen, hatte hier zu boxen angefangen und gewann 2006 den Amateurmeistertitel im Superschwergewicht. Den Kampf im Mai hatte er gegen Odlanier Solis verloren, der seine Heimat Kuba 2007 ans Rummelboxen verriet. Beide sind beim Boxstall Arena unter Vertrag. Dessen Boß Ahmet Öner schulmeisterte nach Bekanntgabe der Testergebnisse: »Konstantin hat zwar trotz Dopings gegen Solis verloren, aber das ist kein Kavaliersdelikt.« Airich wird für etwa ein Jahr gesperrt werden. »Wir werden Ende des Jahres ein Gnadengesuch stellen«, erklärte Öner. »Schließlich muß der Junge seine Familie ernähren.« Auch Solis, Athen-Olympiasieger von 2004, hat sich bei den Profis noch nicht durchgesetzt. Im März 2011 ging er gegen Witali Klitschko (Ukraine) in der ersten Runde K.o.

(sid/jW)

Mea culpa für alle

Antwerpen. Der belgische Radsport-Weltmeister von 1996, Johan Museeuw, hat seine ehemaligen Kollegen zu einer Dopingbeichte aufgefordert. »Nahezu jeder hat zu dieser Zeit gedopt«, sagte der 46jährige der Gazet van Antwerpen. »Wir müssen mit der Heuchelei aufhören. (…) Ein kollektives ›mea culpa‹ ist der einzige Weg in die Zukunft.«


(sid/jW)

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