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Aus: Ausgabe vom 13.07.2012, Seite 15 / Feminismus

Exilforscherin ­Bolbecher gestorben

Wien. Die österreichische Lyrikerin und Exilforscherin Sig­linde Bolbecher ist am vergangenen Freitag im Alter von 60 Jahren gestorben. Dies berichtete das Internetportal diestandard.at am Dienstag unter Berufung auf die Theodor-Kramer-Gesellschaft, die von Bolbecher 1984 mitbegründet wurde. Demnach starb sie nach kurzer, schwerer Krankheit im Kreis ihrer Familie. In den letzten 35 Jahren habe sie »unablässig dafür gearbeitet, daß die vergessene Literatur der von den Nazis vertriebenen österreichischen Schriftstellerinnen und Schriftsteller wieder ihren Platz im Bewußtsein der Menschen bekommt«, heißt es in einer Pressemitteilung der Gesellschaft.

Bolbecher, am 18. Juni 1952 in Wien geboren, war unter anderem Herausgeberin des Lexikons der österreichischen Exilliteratur, der Zeitschrift Zwischenwelt und einer Buchreihe mit antifaschistischer und Exilliteratur. Seit 2002 leitete sie die Frauenarbeitsgemeinschaft in der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung, 2007 gab sie den Band »Frauen im Exil« heraus. Erst im März dieses Jahres war sie für ihre Arbeit mit dem »Goldenen Ehrenzeichen für besondere Verdienste um die Republik Österreich« geehrt worden. Sie selbst sagte über ihre Ziele, daß »diejenigen, die Gesetze und Verordnungen gegen Flüchtlinge dekretieren, die Geschichte des Exils kennen sollten«. (jW)

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