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Zur Unabhängigkeit und Transparenz der jungen Welt gehört, daß sie in den zentralen politischen Diskussionsfeldern Position bezieht. Sie gibt sich nicht überparteilich und meinungsneutral. Sie ist in der Tat nicht offen nach allen Seiten. Aber sie versucht, der Wahrheit so nahe wie möglich zu kommen. Und sie positioniert sich, versteckt sich nicht hinter vorgeblicher Objektivität, verschweigt nicht, wessen Interessen sie vertritt, was ihre politischen und publizistischen Leitlinien sind. Das ist übrigens auch ein Grund, warum vom anarchistischen und trotzkistischen bis ins aufgeklärt konservative bürgerliche Lager hinein die junge Welt gelesen wird: Es ist nicht nur eine andere Welt, sondern auch eine andere Sicht auf scheinbar unumstößliche Tatsachen, vorgebliche Sachzwänge und angebliche Selbstverständlichkeiten möglich. Widersprüche und offene Fragen müssen bei einer solch alternativen Sichtweise allerdings auch ertragen werden.
Fraktionen, die gemeinsam mit ausgewählten bürgerlichen Medien »Drecksblatt!«, »Boykott!« oder gar »Verbot!« riefen, werden sich weiterhin über die junge Welt ärgern müssen. Was sie so in Rage bringt, ist weniger der klare inhaltliche Dissenz. Es ist vielmehr das wachsende Interesse an unseren Positionen und an dieser Zeitung. Das soll so bleiben, deshalb brauchen wir eben jedes Abo. Wirklich jedes. Deshalb ärgert es wiederum uns, daß wir unser Ziel um 128 Abos verfehlt haben.
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vom 29.10.2011