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Aus: Ausgabe vom 25.10.2010, Seite 16 / Sport

Fußball-Randspalte

Norden und Süden halbiert

Essen. Beim DFB-Bundestag in Essen haben die Profivereine ihre Interessen gegen die Regionalligisten durchsetzen können. Die zweiten Teams der Spitzenmannschaften werden weiterhin den Wettbewerb verzerren und den Zuschauerschnitt senken. Das zweifelhafte Vergnügen soll die Traditionsklubs allerdings nicht mehr gar so teuer zu stehen kommen. Zur Senkung der Reisekosten wurde in Essen eine Aufstockung der Staffeln von drei (Nord, West, Süd) auf fünf beschlossen: Nord, Nordost, West, Südwest, Bayern. 255 Delegierte stimmten für diese Regelung, 25 dagegen. Ihr oberster Verfechter, der Präsident des Ligaverbands Reinhard Rauball, war hocherfreut, den »Bruch zwischen Amateuren und Profis« mit diesem billigen Gipsverband so erfolgreich behandelt zu haben.

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Ohne Worte

München. Die Süddeutsche vom Samstag enthielt ein tolles Foto des auf dem DFB-Bundestag in Essen einstimmig wiedergewählten Präsidenten Theo Zwanziger. Der ehemalige Steuerinspektor aus Altendiez gratuliert sich auf dem Bild selbst. Eine Hand umschließt warm die andere. Zwanziger strahlt in den Saal. In Reihe eins schaut Bundestrainer Joachim Löw empor zu dieser schönen Geste und applaudiert.

Neben Löw klatscht noch etwas lauter Gianno Infantino, seines Zeichens Generalsekretär des europäischen Verbands UEFA. Der wird im Text zum Bild mit Vorwürfen konfrontiert, UEFA-Vorstandsmitglieder hätten bei der Vergabe der EM 2012 an Polen und die Ukraine (statt Italien) die Hand aufgehalten und elf Millionen Euro kassiert. Ein Vorstandsmitglied des Verbands von Zypern versuche seit Monaten, entsprechende Zeugenaussagen an die UEFA loszuwerden. Die wolle davon nichts wissen. Zypern ist, vor Deutschland, größter Direktinvestor in der Ukraine. Infantino reagierte auf dem Bundestag so: »Unsere Kommunikationsabteilung hat sich damit befaßt, ich kann nichts sagen.«


(jW)

Gedanken an ein Geisterspiel

Dresden. Weil das Drittligaderby Dynamo Dresden–Hansa Rostock erst angepfiffen werden konnte, als einige Hansa-Anhänger ihre Feuerwerkskörper in Richtung Rasen und Dynamo-Ränge gefeuert hatten, rechnet Hansa-Mittelfeldspieler Björn Ziegenbein, der mit einem späten Tor das 2:2 sicherte, mit einem »Geisterspiel« im leeren Ostseestadion: »Ich denke, daß es dazu kommen wird.« Hansa steht nach dem Unentschieden auf dem dritten Tabellenplatz (29 Punkte). Alle Aufstiegskonkurrenten gewannen: Kickers Offenbach (2:1 gegen Babelsberg), SV Wehen Wiesbaden (2:0 gegen Regensburg) und Eintracht Braunschweig (3:0 gegen Unterhaching).

(sid/jW)

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