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Aus: Ausgabe vom 17.07.2010, Seite 9 / Kapital & Arbeit

Vergleich mit der Börsenaufsicht

New York. Die US-Investmentbank Goldman Sachs und die US-Börsenaufsicht SEC haben sich auf einen Vergleich in Rekordhöhe geeinigt. Goldman werde 550 Millionen Dollar zahlen, weil die Bank wichtige Informationen zu Finanzprodukten falsch dargestellt und verschwiegen habe, teilte die SEC am Donnerstag (Ortszeit) in New York mit. Die deutsche Mittelstandsbank IKB erhalte davon 150 Millionen Dollar, die Royal Bank of Scotland 100Millionen. Der Rest fließt in die US-Staatskasse. Das in der Kritik der Behörde stehende Finanzprodukt namens «Abacus» basierte auf hochriskanten Krediten. Die Börsenaufsicht wirft Goldman Sachs vor, das Derivat in dem Moment aufgelegt zu haben, als der Immobilienmarkt in den USA abzustürzen begann. Goldman Sachs habe dabei verschwiegen, daß einer ihrer wichtigsten Kunden, der Investmentfonds Paulson, auf die Schaffung des Produktes gedrungen habe und gleichzeitig auf den Verfall der Papiere wettete. Hinter dem Finanzprodukt standen laut SEC sogenannte forderungsbesicherte Wertpapiere (CDO). In ihnen sind viele Kredite gebündelt, wodurch sich theoretisch die Gefahr von Zahlungsausfällen verringern soll. Die Kreditbündel wurden weltweit gehandelt. Da die Banken vor allem in den USA vor der Krise aber viele faule Kredite vergaben, bei denen die Kunden ihre Schulden nicht mehr begleichen konnten, sank auch der Wert der CDO drastisch. Anleger verloren durch »Abacus« insgesamt mehr als eine Milliarde Dollar.

Die Vereinbarung sei eine Mahnung an die Wall Street, daß »kein Produkt zu komplex und kein Investor zu raffiniert« sei, um einer Bestrafung zu entgehen, erklärte Robert Khuzami von der SEC. (AFP/jW)

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