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Aus: Ausgabe vom 02.11.2009, Seite 15 / Politisches Buch

Neu erschienen

DDR-Betriebe 1989

Die Bilder zu 1989 sind konfektioniert und spiegeln nur einen kleinen Teil der damaligen Realität wider: Grenzzaun in Ungarn, deutsche Botschaft Prag, Heldenstädter und Westberlin-Besucher aus dem Osten am 9. November. Heiko Grau-Maiwald hat eine Broschüre verfaßt, in der er eine andere Geschichte in Geschichten erzählt, nämlich »Vom betrieblichen Aufbruch der ›Wende‹ zu den Kampftraditionen im Osten«. Er beginnt mit einer ausführlichen Schilderung der Zeit von 1989/90 an der Rosa-Luxemburg-Oberschule Osterburg und fährt fort mit Schilderungen des Streiks und der Betriebsbesetzung im Stahlwerk Hennigsdorf 1991, des Kampfes der Kalikumpel von Bischofferode bis 1992, des Arbeitskampfes beim Süßwarenhersteller Zetti in Zeitz 1998, des Versuchs, in der ostdeutschen Metallbranche 2003 eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit durchzusetzen, des Kampfes um die Bombardier-Werke in Halle-Ammendorf, Hennigsdorf und Vetschau im vergangenen Jahrzehnt und schließlich der Betriebsbesetzung im Viskosewerk Premnitz 2002/2003.

Heiko Grau-Maiwald: Betriebsausfall. Herbststurm 1989/90 in der DDR und die Kampftraditionen in 20 Jahren Nachwende. Syndikat-A 049, Moers 2009, 71 Seiten, 3,50 Euro. Bezug: Syndikat-A Medienvertrieb, Bismarckstr. 41a, 47443 Moers, Tel.: 02841-537316, E-Mail: syndikat-a@fau.org

Arbeiterstimme

Die Herbstausgabe der »Zeitschrift für marxistische Theorie und Praxis« beginnt mit einem Artikel unter der Frage: »Wie fortschrittlich ist die sandinistische Regierung?«. Ein ausführlicher Nachruf würdigt das Mitglied der Gruppe »Arbeiterstimme« Peter Eberlen. Rezensiert wird der Band »Wir bleiben hier, dafür kämpfen wir«, in dem Akteure über den Arbeitskampf bei AEG/Elektrolux in Nürnberg 2005 bis 2007 berichten. Rückblickend werden die Arbeitskämpfe in der westdeutschen Stahlindustrie 1969 und der Bergarbeiterstreik in Großbritannien vor 25 Jahren analysiert. Jörg Wollenberg untersucht in einem ausführlichen Beitrag »Die Arbeiterpolitik der Bremer Linken und das Ringen um die Einheitsorganisation« von 1916 bis 1919. Außerdem im Heft: Eine Analyse der Bundestagswahlen (Die Klassengesellschaft bestätigt die Klassenverhältnisse), eine Untersuchung des demagogischen Begriffs »Generationengerechtigkeit« von Hubert Zaremba sowie eine Rezension des Buches von Theodor Bergmann »Internationalisten an den antifaschistischen Fronten«.

Arbeiterstimme, Nr. 165, 32 Seiten, 3 Euro. Bezug: Thomas Gradl, Postfach 910307, 90261 Nürnberg, E-Mail: redaktion@arbeiterstimme.org

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