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Aus: Ausgabe vom 25.08.2009, Seite 3 / Schwerpunkt

Wechselvolle Geschichte

Das Saarland liegt im äußersten Südwesten der Bundesrepublik Deutschland. Es grenzt im Norden und Osten an das Land Rheinland-Pfalz, im Süden an die französische Region Lothringen und im Westen an Luxemburg.

Als politische Einheit entstand das Saarland als »Saargebiet« im Jahre 1920 in Folge des Versailler Vertrages, nachdem die Region in den vorangegangenen Jahrhunderten zeitweilig sowohl zum französischen als auch zum deutschen Staatsgebiet gehörte. Große wirtschaftliche Bedeutung erlangte das Saarland durch umfangreiche Steinkohlevorkommen und die Ansiedlung von mehreren Stahlwerken

Bis 1935 unterstand es als Mandatsgebiet dem Völkerbund. Nach einer Volksabstimmung wurde das Saargebiet 1935 ins von der NSDAP beherrschte Deutsche Reich eingliedert, was viele Antifaschisten zur Flucht nach Frankreich veranlaßte.


Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das Gebiet bis 1947 zur französischen Besatzungszone. Im Jahre 1947 erhielt es den Status einer autonomen Region. Nach einer Volksabstimmung im Jahre 1955 trat das Saarland 1957 der Bundesrepublik Deutschland bei. Die wirtschaftliche Integration, z. B. durch Übernahme der deutschen Währung, erfolgte zwei Jahre später. In den 70er Jahren führte die durch Überproduktion ausgelöste Stahl- und Kohlekrise zu einem allmählichen wirtschaftlichen Niedergang der einstmals prosperierenden Region. Heute weist das Land die höchste Prokopfverschuldung aller Flächenländer auf. Als einziges West-Bundesland hatte es in den vergangenen Jahrzehnten einen deutlichen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Die CDU, die 1999 die Regierung übernahm, wertet es als ihren Erfolg, daß das Saarland sowohl beim Wirtschaftswachstum als auch bei der Arbeitsmarktentwicklung mittlerweile zu den dynamischsten Regionen Deutschlands zählt.

(jW)

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