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Aus: Ausgabe vom 24.12.2008, Seite 4 / Inland

Deutsche fallen vom Glauben ab

Frankfurt/Main. Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland schrumpfen unaufhaltsam. Gerade noch jeweils knapp ein Drittel der Bevölkerung ist evangelisch beziehungsweise katholisch. Die jüngsten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung sank im Vergleich von 2006 zu 2007 um 0,2 Prozentpunkte auf 31,0 Prozent. Nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz waren Ende 2007 rund 25,461 Millionen Menschen in der Bundesrepublik Mitglied der katholischen Kirche. Bei den Protestanten sieht es noch schlechter aus. Zum 31. Dezember 2007 gab es nur noch 24,832 Millionen evangelische Kirchenmitglieder, rund 269.000 weniger als Ende 2006, wie aus einer gerade veröffentlichten Statistik der EKD hervorgeht. Der Anteil der Protestanten an der Gesamtbevölkerung sank damit im Jahresvergleich von 30,5 auf 30,2 Prozent.

Bei der Betrachtung nach Bundesländern – die in der Regel nicht den Grenzen der Landeskirchen entsprechen – zeigt sich laut EKD neben dem West-Ost-Gefälle ein deutliches Süd-Nord-Gefälle und »eine ausgeprägte Entkirchlichung in den Stadtstaaten«: Während im Saarland noch 84,6 Prozent der Menschen einer der beiden großen christlichen Kirchen angehören, sind es in Hamburg weniger als die Hälfte und in Sachsen-Anhalt nur noch knapp ein Fünftel. (AP/jW)