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Aus: Ausgabe vom 23.12.2008, Seite 6 / Ausland

Racheakt der Drogenmafia

Mexiko-Stadt. In einem mutmaßlichen Racheakt der Drogenmafia sind in der Hauptstadt des südmexikanischen Bundesstaates Guerrero acht Militärangehörige geköpft worden. Von den neun männlichen Leichen, die am Sonntag (Ortszeit) gefunden wurden, gehörten acht dem Militär an, wie die Gerichtsmedizin in Chilpancingo mitteilte. Bei dem neunten Geköpften handele es sich um einen Anwalt. Die Köpfe der Leichen waren laut Polizeiangaben in Plastiktüten entdeckt worden, wenige Stunden später wurden an verschiedenen Orten die Körper gefunden. An einem der abgetrennten Köpfe fand die Polizei ein schriftliche Drohung, die offenbar auf Drogengeschäfte Bezug nimmt, wie ein Behördenmitarbeiter, der anonym bleiben wollte, mitteilte. »Für jeden, der von uns getötet wird, werden wir zehn von ihnen töten«, hieß demnach unter anderem in der Warnung. Guerrero gehört zu den mexikanischen Bundesstaaten, in denen sich die Drogenkartelle Golfo und Sinaloa einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft liefern. Ende 2006 startete die mexikanische Regierung eine Offensive gegen die Drogenkartelle, an der sich mehr als 36 000 Polizisten und Soldaten beteiligen. Seit Beginn dieses Jahres wurden im Zusammenhang mit dem Drogenschmuggel mehr als 5300 Menschen getötet.(AFP/jW)

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