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Aus: Ausgabe vom 26.04.2008, Seite 13 / Feuilleton

Lamberts Heroinen

Woran die Welt krankt: Die Filme von Lothar Lambert sind viel zu selten zu sehen. Der berühmte »Terror der Intimität« ist bei ihm philosophische Grundvoraussetzung. Aber auf die lustige, die ergreifende, die tollkühne Art. Deutschlands einzig legitimer Nachfolger von Rainer Werner Fassbinder sendet Botschaften aus der sprichwörtlichen Parallelwelt der Nachbarn und Verwandten – indem er zeigt, was bei denen los ist, wenn die Wohnungstür ins Schloß fällt.

In Berlin gibt es nun von Montag bis Mittwoch jeweils um 20.15 Uhr in der Brotfabrik seine 91er Produktion »Was Sie nie über Frauen wissen wollten« zu sehen. Dieser komische Wahnsinn aus Gewalt und Leidenschaft in einer Frauen-WG, das »Viermädelhaus« genannt, ist ein »ein Film für Yoyeure, aber für hemmungslose« befand damals die taz, denn »Ficken heißt eben ficken«. Außerdem läuft Sonnabend und Sonntag um 20.30 Uhr Lamberts Dokfilm-Meisterwerk »So wahr ich liebe – intime Bekenntnisse zweier Underground-Heroinen«, der bislang nur einmal 1996 versteckt im Fernsehen lief. Darin porträtiert er seine Schauspielerinnen Nilgün Taifun und Renate Soleymany, die in »Was Sie nie über Frauen wissen wollten«, die Hauptrolle spielen. Sie weinen und lachen vor der Kamera und das ist nicht kitschig, sondern herzerwärmend. Andere nehmen für solche Effekte Drogen oder machen Yoga. (jW)

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