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Leserbrief zum Artikel Geschichte des Balkans: Das vergessene Lager vom 29.05.2020:

Faschismus der Mitte

Der Autor betont, dass kroatische Fußballfans die Parole »Za dom spremni!« brüllen. Das ist richtig, aber leider noch nicht die ganze Wahrheit – das Problem geht nämlich viel tiefer. So wurde etwa der auch in Deutschland bekannte Exnationalspieler Josip Simunic für das Rufen ebenjener Parole gesperrt (bezeichnenderweise von der FIFA, nicht etwa vom kroatischen Verband). Diverse Spieler wünschten sich explizit einen Auftritt des auch im Artikel erwähnten Faschistenbarden Marko Perkovic auf ihrer Feier nach der WM 2018, einige Spieler ließen sich filmen, wie sie in der Kabine dessen Lieder singen. Und der einstige Superstar Davor Suker besuchte bereits 1996 während seiner Zeit bei Real Madrid das Grab des Faschistenführers Ante Pavelic. All diese Beispiele (neben den im Artikel erwähnten aus dem Bereich der Kirche) machen deutlich, dass wir es hier mit einer Art »Faschismus der Mitte« zu tun haben.
Ralph Petroff
Veröffentlicht in der jungen Welt am 11.06.2020.
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