Leserbrief zum Artikel Coronakrise: EU in der Krise
vom 02.04.2020:
Für die Zeit danach
Die Pandemie und ihre Folgen lassen uns erschaudern und gleichzeitig staunen. Vieles, was sonst undenkbar wäre, ist plötzlich normal: Man hat mehr Zeit füreinander, die Eltern kümmern sich wieder selbst um ihre Kinder. Man kann von zu Hause vom Homeoffice aus arbeiten. Dienstreisen können durch Videokonferenzen ersetzt werden. Auch Kinder können seit neuestem am Computer lernen. Langstreckenflieger bleiben am Boden, die Rentner müssen nicht mehr ständig um den Globus touren, die Kreuzfahrerflotte bleibt in den Häfen, oder die Ozeanriesen werden zu schwimmenden Hospitälern umgebaut.
Durch diese Entwicklung bekommt das Weltklima auf einmal eine hochwirksame Verschnaufpause, die man sich von der Klimapolitik schon lange erhofft hätte. Was lernen wir daraus? Die Weltbevölkerung kann durch entsprechende Rahmenbedingungen tatsächlich auf einen guten Weg gebracht werden, Katastrophen ließen sich dadurch vermeiden. Aber leider läuft auf freiwilliger Basis gar nichts. Keine Klimapolitik, keine Maßnahmen zur Luftreinhaltung, zum Grundwasserschutz oder zur Rettung der Biosphäre. Auch in anderen Bereichen, wo der Staat bisher versagt hat, könnte es Hoffnung geben. Etwa im Falle der solidarischen Nutzung von Wohnraum, der Agrarpolitik, des Gesundheitswesens, von Forschung und Lehre an Hochschulen, der Schulpolitik oder im Kampf gegen Feinde unserer demokratischen Grundordnung. Gerade zeigt die Coronakrise beispielhaft, dass Staaten und Regierungen zum Wohl ihrer Bürger handlungsfähig sind. Diese Erfahrungen sollten wir auch für die Zeit nach der Epidemie nutzen.
Durch diese Entwicklung bekommt das Weltklima auf einmal eine hochwirksame Verschnaufpause, die man sich von der Klimapolitik schon lange erhofft hätte. Was lernen wir daraus? Die Weltbevölkerung kann durch entsprechende Rahmenbedingungen tatsächlich auf einen guten Weg gebracht werden, Katastrophen ließen sich dadurch vermeiden. Aber leider läuft auf freiwilliger Basis gar nichts. Keine Klimapolitik, keine Maßnahmen zur Luftreinhaltung, zum Grundwasserschutz oder zur Rettung der Biosphäre. Auch in anderen Bereichen, wo der Staat bisher versagt hat, könnte es Hoffnung geben. Etwa im Falle der solidarischen Nutzung von Wohnraum, der Agrarpolitik, des Gesundheitswesens, von Forschung und Lehre an Hochschulen, der Schulpolitik oder im Kampf gegen Feinde unserer demokratischen Grundordnung. Gerade zeigt die Coronakrise beispielhaft, dass Staaten und Regierungen zum Wohl ihrer Bürger handlungsfähig sind. Diese Erfahrungen sollten wir auch für die Zeit nach der Epidemie nutzen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 02.04.2020.