4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
Gegründet 1947 Sa. / So., 04. / 5. Mai 2024, Nr. 104
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
4. Mai, Diskussion zu Grundrechten 4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
4. Mai, Diskussion zu Grundrechten

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel UN-Vermittler für Libyen reicht Kündigung ein vom 03.03.2020:

Koloniale Barbarei

Heute steht fest: Der kriegerische Überfall Libyens durch USA, Frankreich und Großbritannien im Jahr 2011 und die Ermordung Ghaddafis waren gegen die afrikanische Einheit und Unabhängigkeit von den alten Kolonialmächten gerichtet, die weiter Zugriff haben wollten auf die Ressourcen des reichen Landes. Da halfen nur Bomben und Granaten. Bereits kurz nach 2000 hatten die USA begonnen, ein »Africa Command« aufzubauen, fanden dafür aber keinen afrikanischen Partner. Die deutsche Regierung sprang ein: Seit 2008 logiert Africom in Stuttgart und koordiniert von dort Krieg, illegale Tötungen durch Kampfdrohnen und Einsätze von Spezialkommandos zwischen Mittelmeer und Südafrika. Je instabiler die Lage, desto käuflicher einheimische Cliquen. Ihnen attestiert zugleich der hiesige Mainstream unentwegt Korruption, Unfähigkeit und Katastrophenpolitik – ein geschlossener Kreislauf, der verlässlich Tod, Armut und Flucht produziert. Kein Kapitalismus ohne Barbarei, wie bereits Karl Marx feststellte.
Peter Richartz, Solingen
Veröffentlicht in der jungen Welt am 23.03.2020.