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Leserbrief zum Artikel Aus Leserbriefen an die Redaktion vom 18.11.2019:

Zum Leserbrief »Doppelter Schock«

Russland wird von Thomas Pelte die Anerkennung der Putschistenregierung angekreidet – aber das ist die derzeitige De-facto-Macht in Bolivien. Legal oder illegal. Selbst bei an die Nazizeit erinnernden »Lizenzen zum Töten«. Das war sogar bei dem verfassungswidrigen Sturz Janukowitschs in der Ukraine so! Im übrigen war der Zynismus in Putins Worten zur russischen Anerkennung der Áñez-Putsch-Regierung – »bis zu den Wahlen« – nicht zu überhören!
Russland unterhält diplomatische Beziehungen nicht mit konkreten Regierungen, sondern mit Staaten, also deren jeweils tatsächlichen Regierenden, so wie das die meisten Staaten der Erde tun, u. a. auch Norwegen oder Österreich – im Gegensatz zu den USA und den meisten EU-Ländern, die sogar (mit Guaidó) einen »König ohne Land, ohne Volk, ohne Armee und ohne Staatsapparat« als »Venezuela« anerkennen – ein klarer Akt der Einmischung, der in Westeuropa nur notdürftig damit kaschiert wird, dass man die diplomatischen Vertretungen Venezuelas, also der Maduro-Regierung, bisher nicht gewaltsam an diese US-Marionette überträgt.
Das bolivianische Volk bzw. seine indigene Mehrheit werden darüber entscheiden und entscheiden müssen, wer es bzw. sie regiert. »Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.« Das Zurückschlagen des »politischen Pendels« kommt schon noch! Das bolivianische Volk hat Erfahrung mit dem Sturz von US-Lakaien-Regierungen! Die Vorgänge 2005/2006 beim Sturz von Losada und danach Mesa lassen sich nicht aus der Geschichte tilgen!
Volker Wirth, Berlin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 20.11.2019.
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